Freitag, 19. Dezember 2008

Merry Christmas!!!!

Feliz Navidad - Froehliche Weihnachten

Jetzt ist es soweit....das erste Weihnachten ohne Familie und Freunde....

Wir freuen uns sehr auf unser bevorstehendes 2woechiges Trekking in Patagonien, und dennoch haben sich in den letzten Tagen die Gedanken an die Lieben in der Heimat gehaeuft.

Advent, Weihnachtsmarkt, Vanillekipferl und Heidesandplaetzchen von Muttern, Weihnachtsshopping, Gluehwein, Feste und Feiern.....usw. Schliesslich gibt es kein anderes Ritual, ausser vielleicht der Geburtstag- das in unserem Leben soviel Bestaendigkeit hat, und nun werden wir nahezu am suedlichsten Punkt der Erde das Fest verbringen. Traurig? Nein, das sind wir nicht! Wir haben uns und sind gluecklich, dass wir diese Chance bekommen und beim Schopf gepackt haben und dankbar, dass wir so feste Wurzeln haben. Ein gutes Gefuehl!!!!

Jetzt ist es an der Zeit Euch allen wunderschoenes Weihnachtsfest, schoene Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wuenschen.

Lasst es Euch einfach gut gehen und passt auf Euch auf!

Wir denken an Euch und senden Euch unsere besten Wuensche ........... lasst es ordentlich krachen :O)))))))))

Hilke und Axel

15.-20.12.2008 - Mendoza

16 Busstunden in Richtung Sueden liegt Mendoza, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Bestimmt eine der schoensten Ecken in Argentinien.

Erstmal mussten wir uns wieder ein wenig an eine Grosstadt (1,6 Mio Einwohner) gewoehnen, aber die Stadt macht es einem leicht. Wir haben noch nie so eine gruene Grossstadt gesehen. Ueberall -und das muss mann woertlich nehmen- sind Baeume Gruenflaechen und Parks. Das ist auch wirklich noetig, denn hier sind im Moment schon ueber 35 Grad, obwohl sich der Fruehling gerade erst verabschiedet.

Wir haben uns entschlossen die Stadt und die Umgbung mit dem Fahrrad zu erkunden. So sind wir auch mit dem Fahrrad durch die Weinanbaugebiete gefahren und haben mal wieder ein bisschen ueber Wein gelernt .... und natuerlich auch verkostet :O)

Da Mendoza die groesste und wichtigste Weinbauregion ist, lohnt es sich mal wieder etwas INPUT zu liefern:

Mendoza ist die wichtigste und mit 144.000 Hektar Rebfläche auch weitaus größte Weinbau-Region Argentiniens. Rund 75% des argentinischen Weines wird hier produziert. Sie liegt im äußersten Westen des Landes am Fuße der Anden und erstreckt sich von Lavalle im Norden 300 Kilometer lang bis San Rafael im Süden. Es herrscht kontinentales Klima mit klaren Jahreszeiten, mildem und trockenem Klima und mittlerer Luftfeuchtigkeit vor. Die Böden bestehen großteils aus steinigem Untergrund mit einer kalkreichen Oberschicht aus Sand, Ton oder Lehm. Dies zusammen schafft hervorragende Bedingungen für einen Qualitäts-Weinbau. Die Weinberge liegen in 500 bis 1.200 Meter Seehöhe.

Rund die Hälfte der Rebfläche ist mit den einheimischen Sorten Cereza, Criolla Grande und Criolla Chica bestockt. Davon werden die für den Massenkonsum bestimmten hellroten oder weißen Tafelweine (Vino de Mesa), RTK (Traubenmost-Konzentrat) und auch Tafeltrauben produziert.

Die andere Hälfte belegen zu gleichen Teilen rote und weiße Qualitätswein-Rebsorten. Die häufigsten roten sind Malbec (die wichtigste argentinische Qualitätsrebe), Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Pinot Noir, Barbera, Sangiovese, Tempranilla und Bonarda.

Bei den weißen Rebsorten herrschen Chenin Blanc, Torrontes Riojano, Ugni Blanc, Sémillon, Tocai Friulano, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc, Moscato Blanco und Pedro FGiminez vor.

Eine speziell argentinische Besonderheit sind die teilweise uralten Rebstöcke, nicht wenige Weingärten sind mit bis zu hundert Jahre alten Reben bepflanzt.

Empfehlung: Malbec (Rose und Rot :O)))

Sonntag, 14. Dezember 2008

Argentinien - 10.-14.12.2008 - Salta

Hallo Argentinien, da sind wir wieder!
Unser erster Halt entlang der beruehmten "Ruta 40" ist die Stadt Salta.





(Unser Mietwagen.... heiss, gell:O)

Die Die Ruta Nacional 40 ist die längste Nationalstraße Argentiniens, eine der berühmtesten Fernstraßen auf dem amerikankischen Kontinent und auch bekannt als die Panamericana Argentiniens. Sie durchquert den gesamten Westen Argentiniens (mit der Ausnahme der Insel Feuerland) von Süd nach Nord.

Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Argentiniens und liegt an den Ausläufern der Anden.

Die Stadt ist berühmt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur in der Altstadt und durch eine prächtige Umgebung welches Salta zu einer der schönsten Städte Argentiniens macht. Die Stadt hat heute etwa 460.000 Einwohner und ist somit die achtgrößte Stadt Argentiniens.
Bekannt ist die Region um Salta fuer die bunten Berge (Ablagerung verschiedenster Mineralien), Ihren Wein, der durch die Hoehenlage besonders ist, und natuerlich fuer gutes Rindfleisch .... yumi, yumi!

Hier haben wir auch ueberraschender Weise viele Kondore von nahmen gesehen!!! Einfach Wahnsinn, wie so ein riesiges Tier ( mit ueber 3 Metern Spannweite) fliegen kann.

Ihr werdet uns sicher zustimmen, wenn ihr diese Bilder seht.....


Freitag, 12. Dezember 2008

Salar Uyuni ...... und die Stadt ohne Strom



















07.-09.12.2008
Auf gehts zu einer dreitaegigen Tour durch die Salzwueste. Mit 4 anderen Leuten und einem 4WD - Jeep haben wir uns auf den Weg gemacht, auf der ueber 500km langen Strecke die Highlights zu bestauenen. Aber zunaechst wie immer....

Input:
Der vor c.a. 40.000 Jahren entstandene "Salar de Uyuni" ist mit 12.000 km² der größte Salzsee der Welt und liegt auf einer Höhe von 3.653 m des Altiplano. Mit gleißender Helligkeit am Tage und bitterkalten Nächten ähnelt er zwar einem steinhart gefrorenen See, doch was da unter den Füßen knirscht sind keine Eiskristalle, sondern grobe Salzkristalle.
Der Salzreichtum des Salar de Uyuni wird auf ungefähr 10 Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte Boliviens transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Zusammen mit den weiter südlich gelegenen Lagunen ist der See ein wichtiger Lebensraum für die südamerikanischen Flamingos.
Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 m mächtige Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.
Incahuasi ("Haus des Inca") oder -auch bekannt als Isla de Pescador- ist die bekannteste Insel im Salar de Uyuni. Sie ist von vielen bis ca. 20 m hohen Säulenkakteen bewachsen (teilweise mehr als 1200 Jahre alt).










In der ersten Nacht haben wir in einem Salzhotel uebernachtet. Die Luft, die Haut, die Haare....alles scheint mit einem leichten Salzfilm belegt zu sein. Man braucht auf jeden Fall keine Angst zu haben, dass einem das "Salz in der Suppe" fehlt.
Am zweiten Tag haben wir die Laguna Colorada und die Laguna Verde besucht. Die markanten gruenen, roten, blauen und gelben Faerbungen des Wassers entsteht durch Mineralien und Mirkoorganismen und die Farben aendern sich je nach Lichteinfall. Die Laguna Verde (gruene Lagune) verdankt ihere Faerbung z.B. Arsen und Magnesium.

Umrandet ist das Gebiet von unzaehlbaren Vulkanen, von denen es in der Region noch 3 aktive
gibt. Begleiterscheinungen der Vulkanlandschaft sind Geysiere und heisse Quellen, in denen man seine strapazierten Muskeln entspannen kann. Wir hatten uns extra ein Bier mitgbracht, um auf 5.000m Hoehe eines im heissen Wasser zu trinken, allerdings wussten wir da noch nicht, dass wir an diesem Tag um 04:00 Uhr aufstehen wuerden und bereits um 06:30 Uhr im heissen Wasser sitzten. Dieser Frueh-/bzw. Nachtshoppen haben wir also ausfallen lassen und haben "nur" zum Sonnenaufgang gebadet.
Es leben hier Lamas, Alpacas, Vicunas, Chinchillas, und tausende von Flamingos, die wir alles "live" sehen konnten :O)






Zurueck in Uyuni, erfuhren wir, dass die "Stadt" seit unserer Abreise ohne Strom war. Es war saukalt und stockdunkel und unsere Hoffnungen auf eine warme Dusche, nach 3 Tagen ohne Elektrizitaet und Wasser , war dahin. Zumindet konnten wir ein warmes Essen -dank Gas- bekommen. Total pleite standen wir vor einem weiteren Problem, da natuerlich auch der einzige Geldautomaut im Ort ohne Strom nicht funktionierte und wir noch an diesem Abend den Zug zur argentinischen Grenze erwischen wollten. Also mussten wir an unsere Dollar-Reserve, die wir !!!GOTT SEI DANK!!! dabei haben.

Dank Axels unermuedlichen Einsatzes und eines perfekten Timings konnten wir am Ende des Tages doch noch heiss duschen (natuerlich nur gegen Bares) und der Geldautomat hat fuer ungefaehr 2.34 Minuten funktioniert. Auch die Abfertigung am stockfinsteren Bahnhof hat erstaunlich gut funktioniert und so kann man sagen: Ende gut alles gut!
Erkenntnis des Tages:
Man muss auf alles vorbereitet sein!
Nichts ist selbstverstaendlich!
Damit sagen wir Boliven "Adios" und melden uns wieder aus Argentinen..........

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Der Berg ruft - Huayana Potosi 6.088m

01.12.-02.12.2008 Cordillera Real














Am Montag Morgen ging unsere Expedition -nach mehreren Treffen, Sicherheitsbesprechungen, Ausruestungsanprobe usw.- mit unserem Bergfuehrer "Eulogio" los. Wir fuhren von La Paz c.a. 1,5 Stunden ueber Schotterpisten zum Basislager auf 4.600m.
















Von dort aus ging der "Weg" steil Bergauf durch schwieriges Gelaende. Eine echte physische und psychische Herausforderung in dieser Hoehe!!! Angekommen im Highcamp auf 5.200 m (!!!!!) wurden wir durch eine gigantische Aussicht ueber die Cordillera Real und die Hausgletscher belohnt.
















Allerdings zeigte sich auch unser Weg fuer die kommende Nacht, und erste Zweifel machten sich bei uns breit, ob wir das wirklich koennen und wollen! Nach einem kuren Abendbrot hiess es dann um 18:00 Uhr "Nachtruhe", denn der kommende Aufstieg sollte bereits um 01:30 Uhr in der Nacht beginnen. Doch der mangelnde Sauerstoff und die Aufregung hat uns nicht wirklich schafen lassen.

















Gegen 12:30 Uhr sind wir dann aufgestanden und haben nach den Fruehstueck mit Hilfe unseres Bergfuehrers das Equipment angelegt, bzw. verstaut. Ausgestattet mit Stirnlampe, Thermokleidung, Steigeisen, Eisaxt usw. gings dann wirklich los. Schwarze Nacht, ein Schneesturm, der Gletscher und wir.

Was sollen wir sagen.........das war zuviel fuer uns! Bereits nach quaelenden 200 Hoehenmetern (steil den Gletscher hinauf) haben wir kapituliert und sind umgekehrt.

Die Erkenntnis:
Wir sind keine Bergsteiger sondern Wanderer!
Mitten in der Nacht in einem Schneesturm den Koerper bis an die Grenze zu treiben ist kein Naturerlebnis wie wir es verstehen.

Die Ankunft im Highcamp und auf die Bewaeltigung des Gletschers bis auf 5.400m sind unser sporliches Glanzstueck, denn schliesslich waren wir aus eigener Kraft hoeher als jeder Berg Europas. Noch nie vorher hat sich ein Scheitern wie ein Gewinn angefuehlt!!!
Wir waren dann gegen 04:00 Uhr morgens zurueck im Camp und haben uns noch ein paar Stunden -bis zum Sonnenaufgang- ausgeruht und dann das Bergpanorama und die Sonne genossen, bevor wir uns an den 1.5stuendigen Abstieg gemacht haben.

















Eine weitere Grenze, die wir uns setzen (konnten) und ein Erlebnis, dass wir im Leben nicht vergessen werden!!!!

Titicacasee II - Copacabana (Bolivien)



















24.-28.11.2008


Die bolivianische Seite des Titicacasee ist auch einfach toll und vor allem anders als in Peru. Es ist etwas erschlossener und der See hat einen richtig langen Strand.


Wir haben ein tolles Hostel (gefuehrt von einem Deutschen) gefunden.


Ein richtiger Kuenstler, der alles sehr origninell und individuell gestaltet hat. Das und die tolle Lage mit Ausblick auf den See hat es uns leicht gemacht uns sehr wohl zu fuehlen!


Von hier aus kann man - wenn man auf ueber 3.800 m die Luft hat - tolle Ausfluege und Wanderungen machen. Wir haben unter Anderem die Isla del Sol besucht.



















In der Mythologie der Inka soll der Sonnengott "Inti" seine Kinder, den ersten Inka Manco Capac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Dieser Felsen hat (mit genügend Fantasie betrachtet) die Form des Kopfes einer Wildkatze Puma=Titi).


Auf unserem Weg von Copacabana nach La Paz mussten wir mit samt Bus ueber den See setzten. Kurzzeitig haben wir echt um unsere Sachen gebangt, aber es ging zum Glueck alles gut ;O)








Mittwoch, 3. Dezember 2008

Der Ball rollt um die Welt....der ganz normale Wahnsinn


Es ist Sonntag der 23. November 2008 in Sorata (Bolivien).

Eine schrilleTrillerpfeife ertönt in meinem Ohr..... ES IST FUSSBALLZEIT!!!!

Wie anscheinend überall auf der ganzen Welt wird am Sonntag Nachmittag gegen15:00 Uhr zum Anstoß gepfiffen. Ich hatte das Glück, dass Hilke wirklich unbewusst gegenüber vom Sportplatz gebucht hatte. Also, ich raus aus der Hängematte und rüber zum Sportplatz. Es spielen Estudiante Sorata gegen eine mir unbekannte Mannschaft. Auf den Trikots stand Arsenal London (selbstgemacht). Die Ränge sind gut besucht. So wie jeden Sonntag sagte man mir, da Fußball der einzige Sport ist, der hier betrieben wird, und das hier der einzige Platz existiert, auf dem man spielen kann. Platz? Na ja, ich glaube, dass keiner von uns jemalsauf so einem Acker gespielt hat. Kein Feld und keine Straße in Deutschland ist so uneben und hat so viele Stolperfallen wie dieser Platz. Es gibt zwar eine Tribüne, die ist aber in der prallen Sonne. Und der Radioreporter - ja ihr lest richtig, das Spiel wird im Radio übertragen- wird durch einen Sonnenschirm geschützt. Das restliche Publikum sitzt auf einem Hügel imSchatten von großen Eukalyptusbäumen. Sonnenschutz in Form von Sonnencremekennt man hier nicht, wenn man es anbietet setzen die Einheimischen zumTrinken an und ein gellender Schrei ertönt aus meiner Kehle. Zurück zum Spiel. Ein Schiri musste noch schnell gefunden werden. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, eine falsche Entscheidung und ich würde gesteinigt. Eine Person im Publikum mit orangefarbenem Trikot mit der Nummer 6 wurde auserkoren das Spiel zu leiten.

Es geht los!

Wirklich erstaunlich, wie technisch versiert und flink auf den Beinen die Jungs sind, und das auf 2700 Meter Höhe und auf diesem Acker. Flachpassspiel ist hier nicht möglich, aufgrund der Schlaglöcher und anderen Hindernisse, die auf dem Platz liegen (Flaschen, Tüten, Hunde, Hühner und noch mehr). Das erste Tor fällt nacheinem toll vorgetragenen Konter der Gäste aus „London“. Der heimischeTorhüter hat allerdings auch dazu beigetragen, da er eine Flanke von linksnur abklatschen konnte und der gegnerische Stürmer nur eindrücken brauchte. Das Spiel war wirklich für diese Gegebenheiten nicht schlecht. Sehr schnell und mit Torchancen auf beiden Seiten. Dennoch fiel der Ausgleich für Soratasehr überraschend. Ein missglückter Seitenwechsel vom Mittelfeldstrategen aus Sorata wurde zu einem strammen Flachpass in die gegnerische Hälfte. Aufgrund der bereits erwähnten Hindernisse, konnte der Ball nicht aus derGefahrenzone geschlagen werden und fiel dem heimischen Stürmer vor die Füße, der nur noch am Tormann vorbeischieben brauchte. 1:1. Anstoß für „London“. Für mich etwas überraschend wurde der Ball direkt auf das Tor der Gastgebergedroschen und klatschte auf die Latte. Der ca. 1,60 m große Tormann aus Sorata hatte keine Chance. Mir fällt meine Flasche Wasser aus derHand. Die Eingeborenen lachen mich aus.
Es ist Halbzeit. Ich renne schnell in unser Hostel und dusche. Es sind gefühlte 30 Grad und es ist sehr staubig. Als ich zurückkomme läuft das Spiel bereits wieder und anscheinend hat Sorata den Führungstreffer erzielt. Der Radioreporter ist immer noch sehr aufgeregt und kommentiert das Spiel wie es sich für einen Südamerikaner gehört. Ich kann nicht sagen, wie lange das Spiel bereits inder 2. Halbzeit läuft, aber es macht sich doch bereits ziemliche Unruhebemerkbar. Sorata gerät immer mehr unter Druck. Ein direkt ausgeführter Eckball knallt an den Pfosten des heimischen Torhüters. Mit einer Glanztatwird ein schnell vorgetragener Konter wieder zunichte gemacht und auch derNachschuss wurde bravourös gehalten. Sorata kann sich jetzt bei seinem Torhüter bedanken, dass der Ausgleich noch nicht gefallen ist. In der 85. Minute ist es dann soweit. Ein Spiegelbild des 1:0 führt zum Ausgleich derGäste. 2:2. Auch jetzt wird der Ball vom Anstoß direkt auf das Torgezimmert. Wieder Latte, ich verschlucke mich und muss fast bis zum Ende des Spiels husten. Wahnsinn. Schlusspfiff.
Das Spiel endet 2:2 – etwas glücklich für Sorata.
Besondere Vorkommnisse:
1. Ein Stein wurde dem Spielführer von Sorata aus der gegnerischen Fankurve an den Kopf geworfen. Der Spieler konnte aber weitermachen.
2. Rudelbildung nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung (sämtliche Betreuer und Auswechselspieler stürmendas Feld). Nach 2 Minuten war aber alles wieder o.k.
3. Einem Hund, der aufdem Spielfeld lag, wurde aus Versehen auf den Schwanz getreten. JaulenderAbgang des Hundes, aber ohne bleibende Schäden.
Das war es. Ein wirklich toller Sonntag Nachmittag, habe mich fast wie zu Hause gefühlt, da auch das Publikum kaum anders ist als bei uns. Auch alte Männer mit Hut – stehen an der Außenlinie und wissen alles besser.

Donnerstag, 27. November 2008

Sorata - das andere Gesicht

Die andere Seite Soratas ist erschreckend und diese Realitaet traf uns wie eine Faust ins Gesicht!!!

Armut, Elend, Leid, Dreck, Krankheiten....menschenunwuerdige Lebensumstaende!!!

Sorate ist ein Municipal mit 11 Kantonen und einem Buergermeister. Die Gelder, die ueber das Buergermeisteramt (die Alcadia - ACHTUNG: nicht verwechseln!) verteilt werden (sollen) reichen nicht aus oder kommen nicht an. Seit ueber 4 Jahren hat dieses arme Kanton keine Gelder bekommen. Infrastruktur, Gesundheits-, Bildungswesen, Wasser-, Stromversorgung uvm., sind extrem unterentwickelt oder garnicht vorhanden. aufgrund der miserablen hyghienischen Bedingungen ist die durchschnittliche Lebenserwartung unterdurchschnittlich gering und immer noch sterben 7 von 9 Kindern.

Eine Organisation der einzelnen Kantone zur Vertretung Ihrer Interessen ist kaum vorhanden. Die "Dorfsheriffs" regieren nach eigenen Gesetzten und sind auch darauf bedacht, dass sich daran nichts aendert. Zudem verliert man sich in persoenlichen Streitigkeiten, Kompetenzgerangel und Familienfehden. Die arme Bevoelkerung ist handlunsunfaehig und es macht sich eine grosse Verzweiflung aber auch eine erdrueckende Ohnmacht breit.

Aufgrund dieser fehlenden Oranisation und der Zahlungsunfaehigkeit hat sich hier bisher auch keine humanitaere Einrichtung (SOS-Kinderdoerfer, Unicef, Brot fuer die Welt usw.) angesiedelt, denn diese alle eine geringe Selbstbeteiligung der Regierung/Gemeinden verlangen.

All dies haben wir mit eigenen Augen gesehen und Dank Petra auch verstanden.

Petra Huber ist die Besitzerin des Hostels in dem wir gewohnt haben. Sie kam vor 10 Jahren nach Bolivien und hat neben dem Hostel zusammen mit zwei Freunden eine gemeinnuetzige Organisation gegruendet, um dies alles zu bekaempfen.

Die Organisation nennt sich ProSorata und hat folgende Ziele:

Verbesserung der Hyghiene zur Verbesserung der Gesundheit und zur Vermeidung von Krankheiten:
Sie organisieren Wasserversorgung, bauen Toiletten und Duschen, geben Kurse, wie man eine Toilette benutzt und putzt und warum man das macht. Sie gehen in die Familien und betreiben Aufklaerungsarbeit zur Koerperhyghiene (Zaehneputzen und Waschen sind hier nicht selbstverstaendlich!!!). Sie sammeln in gross angelegten Aktionen Muell und versuchen ein Recycling zu organisieren, was den Menschen gleichzeitig als Einnahmequelle dienen koennte (in der Hoffnung, dass der Plastik-/Oelpreis wieder steigt), usw.

Organisation einer medizinischen Versorgung:
Die Menschen hier haben keine Krankenversicherung und kein Geld. Eine fatale Kombination!!!
Hier wird versucht, insbesondere fuer Kinder und Frauen eine medizinische Grundversorgung zu gewaehrleitsten. Es werden die Transporte nach La Paz organisiert, Termine und Begleitung koordiniert und die Kosten uebernommen. Das gleiche passiert, wenn ein Spazialist aufgesucht werden muss. Z.b. leiden viele Kinder augrund der schlechten hyghienischen Verhaeltnisse an Hautkrankheiten, die unbehandelt nicht selten zum Tod fuehren.

Zugang zu Bildung und Ausbildung:
ProSorata versucht den Kindern den Besuch der Schule zu ermoeglichen, indem die Familien finanziell unterstuetzt werden und das Schulgeld und -material gezahlt wird. Ohne die finanzielle Unterstuetzung muessten die Kinder arbeiten gehen, um zum Familienunterhalt beizutragen.

Neben den allgemeinen Projekten werden auch einzelne Patenschaften fuer einzelne Kinder/Familien mit besonders schwerem Schicksal vermittelt.
Wir haben selbst ein Maedchen (Gabriela) kennengelernt, deren Mutter wohl vom Vater totgeschlagen wurde. Das Maedchen selbst wurde koerperlich missbraucht, musste mit ihren 5 oder 6 Jahren koerperlich schwere Arbeit leisten, bekam nichts zu essen und war koerperlich und geistig extrem unterentwickelt. Sie waere wohl gestorben, waere sie nicht geflohen und haette ProSorata sie dank einer Patenschaft nicht an eine Familie vermittelt koennen. Seitdem blueht sie auf.

Die Patenschaft kostet 100 EUR (!!!) im Jahr und versorgt Sie mit allem Lebensnotwendigen, sie ist medizinisch versorgt und besucht nun die Schule.

Eine weitere Familie wird derzeit unterstuetzt, seit vor kurzem der Vater einer 9 koepfigen Familie bei der Feldarbeit -der einzigen Einnahmequelle der Familie- gestorben ist. Ohne die Unterstuetzung muessten die aelteren Kinder alle arbeiten und viele der Kleinkinder wuerden wohl nicht ueberleben.

Solche Schicksale gibt es viele, viele mehr!!!

Besonders an Petras Arbeit ist aber auch, dass das Geld nicht einfach verteilt wird, sondern dass jeder der Unterstuetzung erhaelt bei ihr vorstellig werden und offen legen muss, wofuer das Geld benoetigt/ausgegeben wird. So wird wertvolle Aufklaerungsarbeit geleistet und genau kontrolliert, dass das Geld richtig verwendet wird. Die Menschen wissen teilweise nicht, dass eine Zahnpasta wichtiger ist als ein Kostuem zur Kindergartenanschlussfeier. Der Kontakt zu den Paten wird gehalten, indem die Kinder 2mal jaehrlich Briefe schreiben (auf dem Weg kontrolliert sie gleichzeitig, ob die Kinder in der Schule vortschritte machen).

Warum wir Euch das alles schreiben hat zwei Gruende!

Erstens wollen wir Euch an unseren menschlichen Erfahrungen teil haben und dies sind sicherlich Eindruecke, die einen Praegen!!!

Zweitens wollen wir um Eure Unterstuetzung bitten!!!
Wir wuerden uns freuen, wenn sich der ein oder andere, besonders zum Fest der Naechstenliebe, ein Herz fast und die wichtige Arbeit von Petra unterstuetzt.

Wir glauben, wenn jeder unserer Familie/Freunde/Bekannten ein paar EUR aufgbringen wuerde, koennten hier mehrere Kinder uebe eine lange Zeit unterstuetzt werden. Vielleicht kommt auch die ein oder andere Patenschaft (100 EUR/Jahr) nachhaltig zustande.

Wir wuerden und freuen und danken Euch!!!

Bitte wendet Euch nur bei ernsthaftem Interesse, d.h. wenn ihr die Arbeit irgendwie unterstuetzen wollt (nicht bei Hotelreservierungen) direkt an Petra:
laspiedras2002@yahoo.de
Phone: 00591-719-16341

(kann sein, dass sie ihre Mails nicht so oft checkt, wundert Euch also nicht, wenn Sie nicht gleich antworten sollte)

Eine Homepage ist noch im Aufbau:
www.prosorata.org

Ueber Sorata und uns Gringogs

Vom 19.-24.11.08 waren wir im kleinen Oertchen "Sorata", ungefaehr 3 Stunden nord-westlich von La Paz. Es liegt am noerdlichen Ende der Gebiergskette "Cordillera Real" am Fusse zweier, der drei groessten Berge Boliviens - der Illampu (6.362m) und der Ancohuma (6.427m) . Aus diesem Grund sind wir hingefahren. Der Reisefuehrer lockte uns mit Aussicht auf gruene Berge und schneebedeckte Gipfel, auf eine Oase der Ruhe und ein Pardies fuer Wanderer und Naturliebhaber. Das war nicht zuviel versprochen. In Bolivien ist bereits Nachsaison und im Dezember beginnt die Regenzeit. Im ganzen Ort waren vielleicht 10 Touristen und in unserem Hostel waren wir fast alleine. Ruhe und Natur....genau das richtige nach den Tagen in La Paz. Schon auf der Fahrt konnten wir das Bergpanorama geniessen.

Auf unserer ersten Wanderung konnten wir dann gleich unser Gringo-Image aufbessern, als wir auf unsrer Wanderung einem Bolivianer begegnet sind, dessen Auto ihm mitten in der Pampa verreckt war. Wir haben natuerlich unsere Hilfe angeboten und geschoben, was das Zeug haelt. Der kleine Mann ist zwischendurch immer wieder in seinen Motorraum gekrochen und dort rumhantiert. Ich haette vielleicht doch mal ein Pratikum im Motorenbau machen sollen....dann haette ich ihm vielleicht besser helfen koennen. Wie auch immer....irgendwann hat es dann fuktioniert und er war fuer unsere Hilfe ehrlich dankbar :O)))
Kurz darauf haben wir dann eine neue Freundin gefunden.
Wir haben sie "Luna" getauft und sie hat uns an diesem Tag auf unsere 20km-Wanderung treu begleitet, uns nie aus den Augen gelassen und auf uns aufgepasst.
Das Gebierge hier ist unglaublich vielfaeltig!!! Die Bruchkanten der Canyons strahlen in allen erdenklichen Farben (braun, rot, grau, schwarz, gelb, blau, gruen, rot, weiss...). Ansonsten hat die Pflanzen- und Tierwelt viel zu bieten. Es gibt Eykalyphtus-Waelder, und immer liegt davon ein Hauch in der Luft, sodass sich die Natur selbst parfumiert :O) Dann gibts es Colibirs und haufenweise kleine gruene Papagaien.
DAS STRAHLEDE GESICHT SORATAS

Dienstag, 18. November 2008

DEATH ROAD - Mountainbike Downhill Adventure

Am 17.11.08 haben wir uns auf ein -fuer uns- grosses Abenteuer gemacht und sind mit dem Mountainbike ueber 60km, mehr als 3.550 Hoehenmeter downhill, die "Gefaehrlichste Strasse der Welt- Death Road" gefahren.















JETZT BLOSS KEINE PANIK KRIEGEN!!!
Wir haben uns lange und gruendlich informiert und waren bei unserer Wahl des Veranstalters sehr sorgfaeltig. Wir hatten Top-Equipment, eine professionelle Vorbereitung, ausgebildete, erfahrene Giudes, Sicherheitseinweisugen/-training, etc.!!!! Und das wichtigeste...... wir haben es geschafft :O))))

















Input:
Die Yungas-Straße zwischen La Paz und Coroico ist schwer und unter großer Gefahr zu passieren, weswegen sie 1995 von der Interamerikanischen Entwicklungsbank zur „Gefährlichsten Straße der Welt ernannt wurde.
Sie wurde in den 1930er Jahren erbaut und ist eine der wenigen Straßen, die den Amazonas-Regenwald im Norden Boliviens mit La Paz verbinden.
Von La Paz aus, steigt die Straße zunächst bis auf 4.650 m an (La Cumbre-Pass ), um dann auf ca. 330 m abzufallen. Durch diesen enormen Hoehenunterschied vollzieht sich ein rascher Übergang vom kalten Altiplano zum feuchten warmen Regenwald, wobei fast alle Klimazonen Suedamerikas durchquert werden. Da die einspurige Straße ohne Leitplanken an steilen Abhängen entlang führt, ist sie sehr gefährlich. Des Weiteren sorgen Regen und Nebel sowie matschiger, morastartiger Untergrund oft für eine prekäre Sicherheitslage mit kurzer Sichtweite. Einer Schätzung zufolge verunglücken pro Monat zwei Fahrzeuge und es sterben jährlich 200 bis 300 Reisende an der Straße. Deswegen findet man am Straßenrand auch zahlreiche Kreuze, die die Unfallstellen markieren. Eine lokale Verkehrsregel besagt, dass der abwärts Fahrende Vorfahrt gewähren muss, falls ihm ein Fahrzeug entgegen kommt. Er muss sich also am äußeren Straßenrand am aufwärts Fahrenden vorbeidrängen, was oft nur durch gute gegenseitige Abstimmung der beiden Fahrer möglich ist.

Ende 2006 wurde eine moderne und damit sicherere, jedoch längere Verbindung zwischen La Paz und Coroico eröffnet, d.h. dass es nur noch wenig motorisierten Verkehr auf dieser Strasse gibt, was die Strasse sicherer macht. Seit einigen Jahren ist sie daher vor allem fuer Mountainbiker reitzvoll, und wird als Route zum Downhill Biking genutzt.


Unsere Route:

Start: La Cumbre Pass 4.650 m ueber n.N






























Distanz: 65 km














Dauer: 4,5 Stunden





























Ziel: Coroico 1.100 m ueber n.N.





Es war anstrengend und hat uns 150% Konzentration abverlangt, aber es war Adventure, Adrenalin und Natur pur....einfach geil!!!!

La Paz - about bolivia

Am 16.11.2008 sind wir nach einer ziemlich langen Reise in La Paz angkommen. Die Stadt liegt auf 3.660m Hoehe, also mitten in den Bergen. Bei der Ankunft ist Axel erstmal die Luft weggeblieben, d.h. es war kaum Luft zum wegbleiben da. Inzwischen haben wir uns aber schon wieder aklimatisiert. Bisher empfinden wir La Paz im Vergleich zu Lima als ziemlich relaxt. Unser Hostel liegt sehr zentral aber trotzdem ruhig, sodass man nicht die ganze Nacht vom Strassenlaerm wachgehalten wird. In und besonders um La Paz gibt es eine Menge zu sehen und zu erleben. Seid gespannt auf unsere Berichte in den naechsten Wochen :O))

Auf der langen Reise hatten wir etwas Zeit uns mit Land und Leuten zu beschaeftigen und wollen Euch mal wieder etwas "fuettern" :O) Viel Spass....

Input:
La Paz (uebersetzt "der Frieden") ist der Regierungssitz Boliviens (Hauptstadt ist Sucre) und mit fast 900.00 Einwohnern die groesste Stadt Boliviens. Schliesst man das Einzugsgebiet mit ein, leben hier ueber 2 Millionen Menschen. Bolivien ist mit einer Flaeche von 1.100.000 Quadratkilometern c.a. dreimal so gross wie Deutschland und hat mit insgesamt 9 Millionen Menschen c.a. 1/10tel der deutschen Bevoelkerung!!! Waehrung ist der Boliviano (1EUR=9BOB). In der Zeitzone sind wir Euch -5 Stunden hinterher.
Bolivien ist ein Binnenstaat in Suedamerika und grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay und im Osten und Norden an Brasilien.
Das Staatoberhaupt der Praesidalrepublik ist seit 2005 Evo Morales.

Landschaften
Bolivien wird von zwei großen und weit auseinander liegenden Ketten der Anden durchzogen, deren Höhe bis über 6500 m reicht. Bolivien hat insgesamt mehr als 600 Berge, die hoeher als 5.000m sind!!! Dazwischen liegt das zentrale Hochland, das 3000 bis 4000 m hohe Altiplano, dass das eigentliche Kernland ist, in dem rund 80 Prozent aller Bolivianer leben. Zwischen dem Ostabhang der Anden und dem Ostbolivianischen Bergland erstrecken sich die Yungas in einer Höhe zwischen 1200 und 1800 m ü. NN.
Der flächenmäßig größte, aber am duennsten besiedelste Teil Boliviens sind die Savannen und die tropischen Regenwaldgebiete des Amazonas.
Inmitten des Altiplano liegt der Titicaca-See. Neben den gigantischen Berglandschaften ist findet man hier auch den groessten Salzsee der Welt (Salar Uyuni Flaeche:12.000 Km²).

Bevoelkerung
Auch hier gehoeren ueber 70 % der Menschen zu den indigenen Voelkern.
Die geschichtliche Entwicklung, die Historie der Kulturen, der spanischen Kolonialzeit und der Entwicklung bis hin zur Unabhaengigkeit Boliviens in 1825, aehneln sehr der Geschichte Perus und der angrenzenden Laender.

Wirtschaft
Bolivien ist das ärmste und exportschwächste Land Latainamerikas. Das Durchschnittliche Jahreseinkommen pro Kopf betrug im Jahr 2006 c.a. 1.000 $ pro Kopf.
Zwei Drittel der Bevölkerung leben in Armut, 40 Prozent gar in extremer Armut, obwohl Bolivien über die größten freien Erdgasvorkommen Südamerikas verfügt.

- Landwirtschaft
Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Insbesondere Baumwolle, Obst, Gemuese, Sojabohnen, Kaffee, Zucker, Mais, Kakao, Sonnenblumenkerne (fuer Oel) und werden angebaut. Bolivien ist der Hauptexporteur von Sojabohnen.

Der kontrovers diskutierte Koka-Anbau bleibt jedoch nach wie vor einer der Hauptwirtschaftszweige des Landes. Ein grossteil der Produktion dient als Rohstoff fuer die Produktion der Droge "Kokain" (um 1kg Kokain herzustellen benoetigt man 600kg Koka, u.v.a. chemische Substanzen). Allerdings dient der Kokaanbau der armen Bevölkerung der gesamten Andenregion als Haupteinnahmequelle und als Lebens- bzw. Genussmittel, wie z.B. als Tee (mate de coca) oder zum Kauen. Um den Cocaanbau ist ein heftiger Streit zwischen der Regierung, dem Ausland und den Cocabauern entbrannt, der mit zu der chaotischen politischen Situation 2002–2003 führte. Der derzeitige Präsident gehörte uebrigens vor seiner Wahl der Kokabauern-Bewegung an.

Der Bergbau brachte in vergangenen Zeiten Erloese durch den Export von Silber und Zinn.
Durch den Verfall der Rohstoffpreise in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und durch die zunehmende Erschöpfung der Rohstoffquellen sind die Erlöse aus dem Bergbau drastisch zurückgegangen und viele Bergleute entlassen worden. Möglicherweise könnte der Bergbau seine Bedeutung jedoch mit der Erschließung der Region "El Mutun" (Eisenerz) wiedererlangen.

Von zunehmender Bedeutung für Bolivien ist die Förderung von Energierohstoffen. Bolivien verfügt über Südamerikas zweitgrößte Erdgasreserven. 90 Prozent des geförderten Erdgases wird exportiert, überwiegend nach Brasilien und Argentinien. Nach der Privatisierung wichtiger Industrien in 1994 hat die neue Regierung unter Präsident Evo Morales 2006 die „Souveränität des bolivianischen Volkes über seine wichtigsten Ressourcen“ wiederhergestellt. Mit der Unterzeichnung aller neu auszuhandelnden Verträge im Dezember 2006, kontrolliert die Regierung Boliviens jetzt die Erdgasreserven des Landes sowie die dort operierenden ausländischen Unternehmen.

- Industrie
Die Industrie ist wenig entwickelt, Hauptindustriezweige sind Lebensmittel- und Textilindustrie sowie die Metallverarbeitung.

Die jetzige Regierung plant die industrieelle Herstellungvon Koka-Nutzprodukten, wie z.B. Tee, Getränken, Mehl und medizinischen Heilmitteln und hofft so auch die ausländischen Märkte zu erobern.

Donnerstag, 13. November 2008

about peru

Geschichte und Politik

Die ersten Einwanderer kamen etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. in das heutige Peru. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr. Die bis vor wenigen Jahre früheste erkennbare Hochkultur war die der "Chavin de Huantar", die von ungefähr 1200 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Die Nazce-Kultur (wir haben ueber die Nazce-Linien berichtet), entwickelte sich von ca. 200 v. Chr. bis und 600 n. Chr. in der Gegend um Nazca. Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. An der Küste entstanden im Bewässerungsgebiet der Andenflüsse im ersten Jahrtausend n. Chr. differenzierte Kulturen wie die der Moche. Vor dem Inkareich war Chan Chan als Hauptstadt der Chimu eine Großstadt mit entwickelter städtischer Kultur. Ueber die Inka gibt es ja auch schon einen kleinen Bericht. Jede einzelne Kultur hat den Inka besondere Faehigkeiten hinterlassen (Baukunst, Metallverarbeitung, Keramik, Medizin, Mathematik....).

Spanische Erorberung im 16. Jahrhundert -
Die Spanier eroberten ab 1532 dieses Land und gründeten für die spanische Krone das Vizekoenigreich Peru, das auf seinem Höhepunkt vom heutigen Panama bis zum äußersten Süden des Kontinents reichte.
Im 18. Jahrhundert
(1780) entwickelte sich aus Protest gegen aufgezwungenen Warenkauf eine Aufstandsbewegung unter der Fuehrung eines Nachfahren des letzten Inka-Herrschers. Ziel war eine Republik, in der Weisse, Mestizen, Indigene und Schwarze gleichberechtigt zusammenleben sollten. Der Aufstand wurde gewalttaetig und blutig niedergeworfen. Anschliessend beraubten die Spanier der indigenen Aristokratie ihrer letzten Privilegien und verboten den Gebrauch der indigenen Sprache und SymbolDie Befreiiung von der Kolonialherrschaft konnte deshalb nur von den Weissen (criollos) vorgenommen werden und kam spaeter von aussen.

Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert
- 1821 wurde das Land befreit und erhielt am 28. Juli dieses Jahres seine Unabhängigkeit. Rebellionen und Bürgerkriege verhinderten jedoch die Entwicklung eines modernen Staates. 1879 brach der Salpeterkrieg aus, weil sich Bolivien und Chile seit der Unabhängigkeitserklärungen beider Länder ueber die Region Antofagasta gestritten hatten. Peru besaß mehrere Guano- und Minenunternehmen im umstrittenen Gebiet, Bolivien bot Peru im Falle eines Bündnisses wirtschaftliche Privilegien in Antofagasta an. Außerdem sah Peru seine politische und wirtschaftliche Vormachtstellung, die das Land aus Kolonialzeit als ehemaliges Vizekönigreich Spaniens übernommen hatte, durch Chile im Südpazifik gefährdet. 1874 wurde mit Bolivien ein Geheimpakt gegen Chile geschlossen. Diese Allianz konnte jedoch den Sieg Chiles nicht verhindern. Ein endloses hin und her begann und endete erst im Oktober 1883 als besiegelt wurde, dass Tarapaca und Tacna an Chile abgetreten wurden (Tacna wurde 1929 zurückgegeben). Grund für die Niederlage war auch das Fehlen eines funktionsfähigen Staatsapparats in Peru. Der Krieg erhöhte die Auslandsverschuldung, die durch Verkauf von Rohstoffkonzessionen und Land an ausländische Banken und Konzerne abgebaut wurde.
Das 20. Jahrhundert war gepraegt durch die Kaempfe um die unterschiedlichen Interessen innerhalb Peru (insbesondere zwischen der indigenen Bevoelkerung und der Regierung, zwischen den Reichen und den Armen, zwischen den Weissen und den Indianern usw.), und im Verhaeltnis zwischen Peru und dem Ausland (insb. USA aufgrund der der Kontrolle gesamten Grundstoffindustrie). Es gab verschiedene radikale Vereinigungen und Militaerputsche, Versuche von Verstaendigung und Reformen, Krieg, Frieden, Freunde, Feinde, Kapitalismus, Kommunismus, Terrorismus, Geruilla, Militaerjunta, usw.). Ein bewegtes Jahrhundert!

Obwohl sich Peru seit 1980 als Präsidialrepublik bezeichnet, ist der Demokratisierungsprozess bis jetzt wenig gefestigt. Zuletzt gab es grosse Unruhe, wegen Korruption, Wahlbetrug und Veruntreuung von Steuergeldern. Zudem ist die angestrebte Dezentralisierung und Regionalisierung des Landes bisher nicht über Ansätze hinweg gekommen. Die staatlichen Einkünfte fließen weiterhin nach Lima und werden von den dortigen staatlichen Organisationen den einzelnen Gemeinden zugeteilt. Von der angestrebten Dezentralisierung verspricht sich der Staat eine Entlastung der Zentralregierung und durch die regionale Unabhängigkeit einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Seit 2006 ist Alan Garcia Perey Praesident des Landes. Die Regierung ist repräsentativ, dezentralisiert und nach dem Prinzip der Gewaltenteilung aufgebaut. Trotz einiger außenwirtschaftlicher Erfolge gibt es weiterhin gravierende politische, soziale und wirtschaftliche Probleme.


Geografie


Peru besitzt drei völlig unterschiedliche Klimaregionen.

Die Costa (Kueste - c.a. 11% der Flaeche) steht unter dem Einfluss des Humboldtstroms und ist weitgehend eine Kuestenwueste, in der nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse, in Flussoasen, Landwirtschaft möglich ist. Im Süden Perus, an der Grenze zu Chile, beginnt die trockenste Wüste der Erde, die Atacama-Wueste. Die Sierra (Anden, Hochland - c.a. 15% der Flaeche) beginnt hinter der schmalen Küstenregion. Sie besteht aus mehreren Bergzügen der Anden. Typisch für die gesamte Andenregion sind dazu tief eingeschnittene Täler und Durchbrüche der Gebirgsketten durch große Flüsse, an der West- und Ostseite.

Die höchsten Berge sind Nevado Huascaran (6.768 m). Während im Norden des Landes die Anden nicht bis zur Schneegrenze reichen und sehr vegetationsreich sind, zeigen sie sich im zentralen Gebiet sehr steil, teilweise mit breiteren Tälern und hohen Bergen mit ewigem Schnee und Eis. Im mittleren Süden Perus zeigt sich die Landschaft eher „hügelig“ zwischen 3.000 und 4.000 Metern. Ab diesem Breitengrad Richtung Süden treten ebenfalls Vulkankegel mit teilweise sporadischer, vulkanischer Aktivität auf, und die Andenkette verbreitert sich stark. Im Süden des Landes flacht die Hochebene ab und es bildet sich der sogenannte Altiplano.

Die Selva (Regenwald und Montaña (Nebelwald) – ca. 64 % der Flaeche) beginnt oestlich der Anden. Der Uebergang ist dabei fließend, da es einen tropischen Regenwald gibt, dem ein milderes Klima herrscht. Die Jahresmitteltemperatur ca. 26 °C und der Jahresniederschlag erreicht bis zu 3.800 mm. Dort entspringen auch weitere Quellflüsse des Amazonas, der durch das Amazonasbecken in Richtung Brasilien fliesst.

Wichtigste Flüsse in Peru sind u.a. der Amazonas und seine Quell- und Nebenflüsse.

Die größten und wichtigsten Seen Perus sind der Titicaca-See und der Lago Junin zwischen den Andenketten.

Flora und Fauna

Peru ist sehr abwechslungsreich und vielfaeltig. In den trockenen Regionen und der sandigen Kuestenebene wachsen nur wenige Graeser und Straeucher. In den Regenwaldregionen findet an hingegen eine grosse Fuelle an Pflanzen (Kautschuk- und Mahagoniebaeume, Vanillepflanzen, Avoicado-, Sternfrucht-, Kakao-, Kaffee- und Paranussbaeume u.v.a. Pflanzen, die man in Deutschland nicht kennt). Im Hochgebierge gibt es nur Trockenpflanzen, d.h. insbesondere Kakteen.

Tierwelt

Die spektakulaersten Tiere sind wohl Wale, Delphine, Seeloewen, Pinguine, Jaguare, Pumas, Alpacas, Papagaien, Tapire, Tukane, Kondore uvm.

Adios Peru































Kurz nach diesen Aufnahmen in Mancora
haben wir zum ersten Mal
Buckelwahle gesehen.... AUFREGEND!!!!


Nach tollen 5 Wochen werden wir uns morgen auf den Weg nach Bolivien machen. Zeit, um noch einem Revue passieren zu lassen, wie wir Peru erlebt haben.

(fuer subjektive Eindruecke behalten wir uns wie immer kuenstlerische Freiheiten vor :
O)

Es gaebe noch vieles mehr zu berichten (Religion, Wirtschaft, Kunst.....) aber das fuehrt einfach zu weit.

Losgeloest von den Fakten, nehmen wir unsere tollen Erfahrung, persoenliche Begegnungen und Eindruecke mit und werden Peru in sehr guter Erinnerung behalten!

Mit einem :O) und einem :O( Auge verabschieden wir uns.......................und melden uns aus Bolivien wieder.

Montag, 10. November 2008

Mancora....Sonne, Strand und Palmen

Kurzerhand haben wir uns entschieden unseren Aufenthalt in Lima abzubrechen und noch etwas Sonne zu tanken.

Die Stadt ist nach ueber einer Woche total anstrengend geworden und nachdem wir einen guten Tip bekommen haben, haben wir unsere sieben Sachen gepackt und uns - anstatt eine weitere Woche die Sprachschule zu besuchen- am 07.11.08 in Perus Norden nach Mancora (ziemlich dicht an Ecuadors Grenze) aufgemacht. 1.200km Panamericana und 16 Stunden Busfahrt spaeter sind wir glueckselig angekommen. Die brandneue Anlage hier wird von einem Schweizer (Juerg) und seiner peruanischen Frau (Patricia) betrieben und ist mit viel Liebe und Professionalitaet aufgebaut worden. Wir wurden hier sehr sehr herzlich begruesst und fuehlen uns wie zuhause. Gluecklicherweise ist hier noch Vorsaison, sodass wir teilweise alleine an kilometerlangen Straenden - am zugegebenermassen kalten Pazifik- sind. Auf jeden Fall findet man hier noch Natur pur!!! Wir haben auf unseren ausgedehnten Strandspaziergaengen schon zwei riesige verendete Seeloewen, ein Delphinkopf-Skelett, einen gigantischen Kugelfisch, Pelikankolonien, Strandlauefer u.v.m. gesehen! Hier ist ein Paradies fuer Surfer und Kiter. Ausserdem kann man bodyboarden, hiken, biken, Buggy fahren, reiten, schwimmen und einfach nur -akitv oder passiv- relaxen. Auch das Klima ist (fuer ganz Peru) einzigartig, denn es scheint immer die Sonne. Selbst im Winter ist es trocken und die Temperatur liegt dann zwischen 15 (Nacht) - 25 (Tag) Grad.

Ueberall wir geschaeftig gearbeitet und wir sind uns sicher, dass man hier in 10 Jahren ein Hotel neben dem anderen finden wird. Mal wieder sind wir Kinder des Gluecks :O)

Hier bleiben wir jetzt bis ym 14.11. und reisen dann ueber Lima weiter nach Bolivien (La Paz).

In den naechsten Tagen werden wir hoffentlich noch mal ein paar Bilder und weitere Eindruecke einstellen.


INSIDER TIP:
Kon Tiki Bungalows
Juerg + Patty Thommen
Mancora - Peru
Phone 0051 73 25 81 38
Mobile 0051 1 985 09 33 63
E-mail: http://service.gmx.net/de/cgi/g.fcgi/mail/new?CUSTOMERNO=14558355&t=de902864975.1226360802.26f06bf8&to=itp%40gmx.ch
Home Page: http://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.kontikimancora.com


Mittwoch, 29. Oktober 2008

24.-27.10.2008 - Peru Dschungel

Mit dem Flugzeug sind wir von Cusco nach Puerto Maldonado in den Dschungel geflogen.
Auf der Liste der kleinsten Flughaefen der Welt nimmt er bestimmt einen der ersten Plaetze ein :O) Als wir ausgestiegen sind, dachten wir, wir wuerden hinter einer laufenden Turbine stehen......HEISS!!! Herzlich willkommen im Dschungel!!! 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60-80% (gefuehlt 100%). Auf einem Amazonas-Zufluss sind wir dann mit einem kleinen Boot in unsere Dschungel-Lodge geschippert.

In den 3 Tagen, die wir dort verbracht haben, haben wir viel ueber das die Leute, das Leben, die Tier- und Pflanzenwelt und ueber uns gelernt ;O) Wir haben Papageien beobachtet, kleine Aeffchen und riesige Vogelspinnen gesehen, Kaimane beobachtet, Kakaofrucht gelutscht, Paranuesse gesucht, Wanderpalmen auf ihrer Reise beobachtet und Piranhas geangelt. Wir hatten tropischen Regen und Hitze und haben geschwitzt, geschwitzt, geschwitzt.

Hier leben die besonders seltenen Tapire und auch das Ozelot ist hier heimisch. Ausser ein paar "Fusspuren" und naechtlichen Besuchen in der Lodge haben wir aber keine groesseren Tiere zu Gesicht bekommen.

Besonders interessant fanden wir den Paranussbaum. Ein gutes Beispiel dafuer, wie wenig man manachmal ueber die Lebensmittel unserer Wohlstandgesellschaft weiss und wie selbstverstaendlich es fuer uns ist alle Lebensmittel immer zur Verfuegung zu haben.

Input:
Die Paranuss auch Amazonasmandel oder Amazonaskastanie.
Der bis zu 60 Meter hohe Paranussbaum gibt es nur in den Regenwaeldern Suedamerikas, im Dreilaendereck Brasilien, Bolivien und Peru.
Nur die Weibchen der Orchideenbienen sind kräftig genug, die weit verstreut stehenden Bäume anzufliegen. Außerdem sind sie die einzigen, deren Mundwerkzeuge lang und stark genug sind, um an die Staubbeutel der großen gelben Blüten heranzukommen. Die Drohnen dieser Bienen machen sich nichts aus den Paranussblüten, sondern bevorzugen eine bestimmte Orchideenart, deren Duft sie aufnehmen, was wiederum die Weibchen anlockt. Ohne die Orchideenart gäbe es also keine Orchideenbienen und somit keine Paranussbäume.
Die 10 bis 40 hartschaligen Samen (im Idealfall 25) befinden sich in einer rundlichen, ebenfalls hartschaligen Kapselfrucht mit etwa 30 cm Durchmesser und etwa 3 kg Gewicht.
Auch Tiere haben mit dem Öffnen Schwierigkeiten. Es heißt, dass Agutis die einzigen Tiere sind, die mit ihrem starken Gebiss die harten Kapselfrüchte der Paranuss öffnen können (daneben ist nur von den Kapuzinieraffen bekannt, dass sie die Kapsel zum Öffnen auf einen Stein schlagen). Da die Agutis die nicht verzehrten Reste nagertypisch vergraben, tragen diese Nagetiere entscheidend zu Verbreitung und Erhalt der Paranussbestände bei.
D.h. das die Paranuss nicht aus Pflanzungen, sondern komplett aus Wildsammlungen kommt(dennoch findet sich manchmal der irreführende Hinweis „aus kontrolliert biologischem Anbau“). Ein industrieller Anbau ist nicht moeglich, durch Rodung des Regenwaldes sind die o.g. Tiere und somit auch der Paranussbaum stark bedroht. Manchmal laesst sich die Natur einfach nicht ueberlisten.

Wir hoffen, dass Euch die Paranuesse in der Vorweihnachtszeit nun besonders gut schmecken!!!

22.-23.10.2008 Inkatrail zum Machu Picchu

Freuh morgens haben wir uns mit dem Zug auf dem Weg zu unserem Ausgangspunkt einer Tageswanderung auf dem Inkatrail gemacht, an derem Ende wir mit einem gigantischen Ausblick auf die alte Inkastaette Machu Picchu belohnt wurden.










































Input - Inka:
Als Inka wird heute eine indigene urbane Kultur in Suedamerika bezeichnet. Sie herrschten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert und sind somit eine der juengsten Kulturen Suedamerikas bzw. Perus. Sie verfuegten über ein weit umspannendes Reich von über 200 ethnischen Gruppen mit einen hohen Organisationsgrad. Zur Zeit der größten Ausdehnung (ca. 950.000 km²) erstreckte sich sein Einfluss vom heutigen Ecuador bis nach Chile und Argentinien. Das rituelle, administrative und kulturelle Zentrum war die Hauptstadt Cusco.

Input - Inkapfad:
Unter Inka-Pfad oder auch Inka-Weg (spanisch: Camino Inca) versteht man heute die von den Inka angelegten Wege und Straßen Suedamerikas. Der wichtigste verlief auf dem Rücken Anden vom Süden Kolumbiens durch Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien bis ins Zentrum Chiles. Eine zweite Route verlief parallel zur Küste, der heute die Panamericana folgt. Zusammen mit vielen Verbindungsstraßen, Haupt- und Nebenwegen ergab sich ein Straßennetz von mehr als 30.000 Kilometern, welches das Inkareich wie ein Spinnennetz überzog. Es bildete das Nervensystem des riesigen Reiches. Eilige Nachrichten oder Anweisungen konnten per Schnellboten in kurzer Zeit überbracht werden. Ebenso konnten Abgaben, Handelsgüter und Nachschub per Träger und Lama bis in den letzten Winkel des Reiches verteilt werden. Auf diesen Wegen gelangte aber auch eine kleine Schar spanischer Eroberer in das mächtige Reich. Einer der heute bekanntesten Inkawege befindet sich in Peru. Er beginnt am Ufer des Rio Urubamba und führt zur Inkastadt Machu Picchu.
1942 wurde dieser Inka-Pfad von einer schwedischen Expidition wiederentdeckt und in den Jahren danach freigelegt und bietet unvergessliche Blicke auf schneebedeckte Berge und in Schluchten mit tropischer Vegetation. Außerdem sind mehrere Inka-Ruinen, die anders nicht zugänglich sind, am Inkatrail gelegen. Der Weg darf seit 2001 nur noch im Rahmen einer geführten Wanderung begangen werden. 2004 wurde zusätzlich die Zahl der Touristen, die zum Trail aufbrechen können, auf 500 Personen pro Tag begrenzt, um den Erhalt des teilweise im Original erhaltenen Weges zu gewährleisten. Um diese Wanderung zu unternehmen, muss frühzeitig gebucht werden. Der Inka-Trail ist auf Monate im voraus ausgebucht.

20.-21.10.2008 Streik in Peru

Schon um 05:00 Uhr morgens haben wir uns auf den Weg vom Titicacasee ueber Puno nach Cusco gemacht. Eigentlich eine Tour von insgesamt c.a. 8 Stunden. Ueber Nacht ist jedoch die einzige Strasse nach Cuscu durch die Einheimischen bestreikt, d.h. gesperrt worden. Unser Zwangsstop in Puno dauerte einige Stunden, bis wir beschlossen haben uns trotzdem - allerdings mit einem Privatbus - auf den Weg zu machen, in der Hoffnung, dass die Blockade in der Nacht aufgeloest wird. Leider ist daraus nichts geworden und wir mussten die Nacht im Bus verbringen. Am naechsten Morgen gab es noch keine Anzeichen, dass sich der Streik bald aufloesen wuerde. Unsere Reiseleitung hat dann auf Hochtouren und in einer Glanzleistung einen Schleich-/Umweg ausfindig gemacht, den wir gluecklicherweise einschlagen konnten. Insgesamt waren wir dann 30 Stunden unterwegs und hatten in Cusco dann die genialste Dusche unseres Lebens!!! Wie wir spaeter erfahren haben, hat dieser Streik insgesamt 6 Tage gedauert. Grund des Streiks war "Wasser". In der Region soll ein Wasserkraftwerk gebaut werden und das einheimische Landvolk soll auch eine Art "Anschliessungsgebuehr oder Steuer" dafuer bezahlen. Zweitens besteht grosse Sorge, dass das Wasser fuer die eigene Landwirtschaft nicht mehr ausreicht, d.h. es wird befuerchtet, dass die Reichen den Armen die Existenzgrundlage genommen wird und sie auch noch dafuer bezahlen muessen. Drittens wird eigentlich immer die hohe Inflationsrate und alle uebrigen Misstaende die das starke soziale Gefaelle in Peru mit sich bringt bestreikt. Diese Streiks sind meistens -wie auch in unserem Fall- sehr schlecht organisiert und verlaufen ohne jegliche Reaktion seitens der Regierung, d.h. ergebnislos.

(Angaben ohne Gewaehr. Die Autoren koennen fuer dem Wahrheitsgehalt nicht haftbar gemacht werden :O)

Input:
Cusco ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und der Provinz Cusco im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes. Sie liegt in 3.416 m Höhe und hat etwa 320.000 Einwohner. Die wechselvolle Geschichte als Hauptstadt des Inkareiches, die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und die Landschaft inmitten der Anden machen sie zum Anziehungspunkt. Als Ausgangspunkt zu der Inkastadt Machu Picchu ist sie weltbekannt geworden. 1983 wurde sie in die Liste der UNESCO-Welterbstaetten aufgenommen.

Montag, 20. Oktober 2008

back to nature - Colca Canyon und Titicacasee

16. - 17.10.2008 Wanderung im Colca Canyon


In den zwei Tagen sind wir nur mit dem noetigsten in den tiefsten Canyon Perus aufgebrochen. Ein wunderschoenes Bergpanorama. Nach einem 1000meter Abstieg wurden wir im Tal von den dort lebenden Einheimischen begruesst. Dort haben wir in liebevollen Huettchen ohne Strom und Wasser bei Kerzenschein zu abend gegessen und uebernachtet. Am naechsten Tag hatten wir zunaecht 400 Hoehenmeter rauf und runter zu bewaeltigen, bevor wir in einer gruenen Oase einkehren konnten. Von dort aus stand uns ein anstrengender 1000 Hoehenmeter Aufstieg bevor, den Axel zu Fuss und Hilke mit dem Muli bewaltigte. Eine traumhafte und vielfaeltige Landschaft und ein unvergessliches Naturerlebnis!!!































18. - 19.10.2008 Titicacasee

Unsere Fahrt fuehrte uns heute ueber einen 5.000 Meter hohen Pass. Echt lustig, wie der Koerper in dieser Hoehe reagiert, wenn er nicht ausreichend Sauerstoff bekommt. Es geht alle nur im Schneckentempo!
Gluecklicherweise hatte niemand ernsthafte Probleme mit der Hoehenkrankheit, vielleicht auch, weil wir ausreichend Coca-Tee getrunken haben. Eine Irre Erfahrung und ein Vorgeschmack auf die naechsten Tage am Titicacasee. Waehrend einer endlosen Fahrt ueber Schotterpisten konnten wir die Weite der Pampa bewundern und haben auch hunderte von Lamas, Alpacas und Flamingos gesehen.
Puenktlich zum atemberaubenden Sonnenuntergang kamen wir am Titicacasee an!
Input:
Der Titicaca-See (spanisch: Lago Titicaca) ist Suedamerikas größter See; mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13mal so groß wie der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien. Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine mittlere Tiefe von 140 bis 180 m und eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Fluesse fließen in den Titicaca-See. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln, von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen, z. B. die Isla del Sol.

Der Suesswassersee hat eine Temperatur von 9 Grad....grrr.... und ludt daher nicht zum Baden ein.

Hier sind wir von dem Praesidenten :O) des Dorfes Santa Maria mit einem grossen Empfangskomitee der hier noch urspruenglich lebenden "Quetschua" mit handgeknuepften Blumenketten begruesst worden. Axel und ich durften sogar in einer Gaeste-Lehmhuette auf dem Hof des Praesidenten wohnen. Auch hier gab es kein Telefon, kein fliessendes Wasser, etc. Wieder mal waren wir von der Herzlichkeit der Menschen ueberwaeltigt! Nach einem Festmahl waren wir allerdings schon frueh im Bett, weil man so ohne Licht auch nichts mehr machen kann!
Am folgenden Abend durften wir sogar die alten Trachten anziehen und hatten eine riesen Gaudi!





Am folgenden Tag haben wir dann die Uros-Inseln besucht. Die 9000jahre Kultur bewohnt im See schwimmende selbstgebaute Schilfinseln. Bis zu 9 Familien leben auf so einer Insel. Die Uros haben uns Ihre Insel gezeigt, die Baukunst erklaert und uns zu einer Rundfahrt in ihrem Schilfboot eingeladen. Einfach alles ist aus Schilf.... der Boden, die Hauser, die Betten, die Boote, Brennmaterial, Gefaesse, Moebel.... selbst als Nahrungsmittel dient es. Ist aber nicht so lecker!!!
Entstanden ist die Kultur aus den in der Zeit wuetenden Konflikten zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Die Uros wollten einfach in Frieden leben und haben sich den Kaempfen entzogen indem sie begonnen haben, auf ihren Schilfbooten auf dem See zu leben. Nach und nach wurden immer mehr Boote zusammengekloeppelt und die Bau-/Lebensweise weiter verfeinert, bis die Inseln entstanden sind. Noch heute werden bei Konflikten zwischen den Familien einfach die Inseln getrennt und Ruhe is :O))

Zum kroenenden Abschluss sind Axel und ich noch den dort hoechsten Berg auf 4.200 Meter bestiegen und die Aussicht ueber den gesamten See bis hin zur Bolivianischen Seite mit der beeindruckenden Gebiergskette (den Koenigskodillieren) genossen.