Die ersten Einwanderer kamen etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. in das heutige Peru. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr. Die bis vor wenigen Jahre früheste erkennbare Hochkultur war die der "Chavin de Huantar", die von ungefähr 1200 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Die Nazce-Kultur (wir haben ueber die Nazce-Linien berichtet), entwickelte sich von ca. 200 v. Chr. bis und 600 n. Chr. in der Gegend um Nazca. Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. An der Küste entstanden im Bewässerungsgebiet der Andenflüsse im ersten Jahrtausend n. Chr. differenzierte Kulturen wie die der Moche. Vor dem Inkareich war Chan Chan als Hauptstadt der Chimu eine Großstadt mit entwickelter städtischer Kultur. Ueber die Inka gibt es ja auch schon einen kleinen Bericht. Jede einzelne Kultur hat den Inka besondere Faehigkeiten hinterlassen (Baukunst, Metallverarbeitung, Keramik, Medizin, Mathematik....).
Spanische Erorberung im 16. Jahrhundert - Die Spanier eroberten ab 1532 dieses Land und gründeten für die spanische Krone das Vizekoenigreich Peru, das auf seinem Höhepunkt vom heutigen Panama bis zum äußersten Süden des Kontinents reichte.
Im 18. Jahrhundert (1780) entwickelte sich aus Protest gegen aufgezwungenen Warenkauf eine Aufstandsbewegung unter der Fuehrung eines Nachfahren des letzten Inka-Herrschers. Ziel war eine Republik, in der Weisse, Mestizen, Indigene und Schwarze gleichberechtigt zusammenleben sollten. Der Aufstand wurde gewalttaetig und blutig niedergeworfen. Anschliessend beraubten die Spanier der indigenen Aristokratie ihrer letzten Privilegien und verboten den Gebrauch der indigenen Sprache und SymbolDie Befreiiung von der Kolonialherrschaft konnte deshalb nur von den Weissen (criollos) vorgenommen werden und kam spaeter von aussen.
Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert - 1821 wurde das Land befreit und erhielt am 28. Juli dieses Jahres seine Unabhängigkeit. Rebellionen und Bürgerkriege verhinderten jedoch die Entwicklung eines modernen Staates. 1879 brach der Salpeterkrieg aus, weil sich Bolivien und Chile seit der Unabhängigkeitserklärungen beider Länder ueber die Region Antofagasta gestritten hatten. Peru besaß mehrere Guano- und Minenunternehmen im umstrittenen Gebiet, Bolivien bot Peru im Falle eines Bündnisses wirtschaftliche Privilegien in Antofagasta an. Außerdem sah Peru seine politische und wirtschaftliche Vormachtstellung, die das Land aus Kolonialzeit als ehemaliges Vizekönigreich Spaniens übernommen hatte, durch Chile im Südpazifik gefährdet. 1874 wurde mit Bolivien ein Geheimpakt gegen Chile geschlossen. Diese Allianz konnte jedoch den Sieg Chiles nicht verhindern. Ein endloses hin und her begann und endete erst im Oktober 1883 als besiegelt wurde, dass Tarapaca und Tacna an Chile abgetreten wurden (Tacna wurde 1929 zurückgegeben). Grund für die Niederlage war auch das Fehlen eines funktionsfähigen Staatsapparats in Peru. Der Krieg erhöhte die Auslandsverschuldung, die durch Verkauf von Rohstoffkonzessionen und Land an ausländische Banken und Konzerne abgebaut wurde.
Das 20. Jahrhundert war gepraegt durch die Kaempfe um die unterschiedlichen Interessen innerhalb Peru (insbesondere zwischen der indigenen Bevoelkerung und der Regierung, zwischen den Reichen und den Armen, zwischen den Weissen und den Indianern usw.), und im Verhaeltnis zwischen Peru und dem Ausland (insb. USA aufgrund der der Kontrolle gesamten Grundstoffindustrie). Es gab verschiedene radikale Vereinigungen und Militaerputsche, Versuche von Verstaendigung und Reformen, Krieg, Frieden, Freunde, Feinde, Kapitalismus, Kommunismus, Terrorismus, Geruilla, Militaerjunta, usw.). Ein bewegtes Jahrhundert!
Obwohl sich Peru seit 1980 als Präsidialrepublik bezeichnet, ist der Demokratisierungsprozess bis jetzt wenig gefestigt. Zuletzt gab es grosse Unruhe, wegen Korruption, Wahlbetrug und Veruntreuung von Steuergeldern. Zudem ist die angestrebte Dezentralisierung und Regionalisierung des Landes bisher nicht über Ansätze hinweg gekommen. Die staatlichen Einkünfte fließen weiterhin nach Lima und werden von den dortigen staatlichen Organisationen den einzelnen Gemeinden zugeteilt. Von der angestrebten Dezentralisierung verspricht sich der Staat eine Entlastung der Zentralregierung und durch die regionale Unabhängigkeit einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Seit 2006 ist Alan Garcia Perey Praesident des Landes. Die Regierung ist repräsentativ, dezentralisiert und nach dem Prinzip der Gewaltenteilung aufgebaut. Trotz einiger außenwirtschaftlicher Erfolge gibt es weiterhin gravierende politische, soziale und wirtschaftliche Probleme.
Geografie
Peru besitzt drei völlig unterschiedliche Klimaregionen.
Die Costa (Kueste - c.a. 11% der Flaeche) steht unter dem Einfluss des Humboldtstroms und ist weitgehend eine Kuestenwueste, in der nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse, in Flussoasen, Landwirtschaft möglich ist. Im Süden Perus, an der Grenze zu Chile, beginnt die trockenste Wüste der Erde, die Atacama-Wueste. Die Sierra (Anden, Hochland - c.a. 15% der Flaeche) beginnt hinter der schmalen Küstenregion. Sie besteht aus mehreren Bergzügen der Anden. Typisch für die gesamte Andenregion sind dazu tief eingeschnittene Täler und Durchbrüche der Gebirgsketten durch große Flüsse, an der West- und Ostseite.
Die höchsten Berge sind Nevado Huascaran (6.768 m). Während im Norden des Landes die Anden nicht bis zur Schneegrenze reichen und sehr vegetationsreich sind, zeigen sie sich im zentralen Gebiet sehr steil, teilweise mit breiteren Tälern und hohen Bergen mit ewigem Schnee und Eis. Im mittleren Süden Perus zeigt sich die Landschaft eher „hügelig“ zwischen 3.000 und 4.000 Metern. Ab diesem Breitengrad Richtung Süden treten ebenfalls Vulkankegel mit teilweise sporadischer, vulkanischer Aktivität auf, und die Andenkette verbreitert sich stark. Im Süden des Landes flacht die Hochebene ab und es bildet sich der sogenannte Altiplano.
Die Selva (Regenwald und Montaña (Nebelwald) – ca. 64 % der Flaeche) beginnt oestlich der Anden. Der Uebergang ist dabei fließend, da es einen tropischen Regenwald gibt, dem ein milderes Klima herrscht. Die Jahresmitteltemperatur ca. 26 °C und der Jahresniederschlag erreicht bis zu 3.800 mm. Dort entspringen auch weitere Quellflüsse des Amazonas, der durch das Amazonasbecken in Richtung Brasilien fliesst.
Wichtigste Flüsse in Peru sind u.a. der Amazonas und seine Quell- und Nebenflüsse.
Die größten und wichtigsten Seen Perus sind der Titicaca-See und der Lago Junin zwischen den Andenketten.
Flora und Fauna
Peru ist sehr abwechslungsreich und vielfaeltig. In den trockenen Regionen und der sandigen Kuestenebene wachsen nur wenige Graeser und Straeucher. In den Regenwaldregionen findet an hingegen eine grosse Fuelle an Pflanzen (Kautschuk- und Mahagoniebaeume, Vanillepflanzen, Avoicado-, Sternfrucht-, Kakao-, Kaffee- und Paranussbaeume u.v.a. Pflanzen, die man in Deutschland nicht kennt). Im Hochgebierge gibt es nur Trockenpflanzen, d.h. insbesondere Kakteen.
Tierwelt
Die spektakulaersten Tiere sind wohl Wale, Delphine, Seeloewen, Pinguine, Jaguare, Pumas, Alpacas, Papagaien, Tapire, Tukane, Kondore uvm.
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