Mittwoch, 29. Oktober 2008

24.-27.10.2008 - Peru Dschungel

Mit dem Flugzeug sind wir von Cusco nach Puerto Maldonado in den Dschungel geflogen.
Auf der Liste der kleinsten Flughaefen der Welt nimmt er bestimmt einen der ersten Plaetze ein :O) Als wir ausgestiegen sind, dachten wir, wir wuerden hinter einer laufenden Turbine stehen......HEISS!!! Herzlich willkommen im Dschungel!!! 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60-80% (gefuehlt 100%). Auf einem Amazonas-Zufluss sind wir dann mit einem kleinen Boot in unsere Dschungel-Lodge geschippert.

In den 3 Tagen, die wir dort verbracht haben, haben wir viel ueber das die Leute, das Leben, die Tier- und Pflanzenwelt und ueber uns gelernt ;O) Wir haben Papageien beobachtet, kleine Aeffchen und riesige Vogelspinnen gesehen, Kaimane beobachtet, Kakaofrucht gelutscht, Paranuesse gesucht, Wanderpalmen auf ihrer Reise beobachtet und Piranhas geangelt. Wir hatten tropischen Regen und Hitze und haben geschwitzt, geschwitzt, geschwitzt.

Hier leben die besonders seltenen Tapire und auch das Ozelot ist hier heimisch. Ausser ein paar "Fusspuren" und naechtlichen Besuchen in der Lodge haben wir aber keine groesseren Tiere zu Gesicht bekommen.

Besonders interessant fanden wir den Paranussbaum. Ein gutes Beispiel dafuer, wie wenig man manachmal ueber die Lebensmittel unserer Wohlstandgesellschaft weiss und wie selbstverstaendlich es fuer uns ist alle Lebensmittel immer zur Verfuegung zu haben.

Input:
Die Paranuss auch Amazonasmandel oder Amazonaskastanie.
Der bis zu 60 Meter hohe Paranussbaum gibt es nur in den Regenwaeldern Suedamerikas, im Dreilaendereck Brasilien, Bolivien und Peru.
Nur die Weibchen der Orchideenbienen sind kräftig genug, die weit verstreut stehenden Bäume anzufliegen. Außerdem sind sie die einzigen, deren Mundwerkzeuge lang und stark genug sind, um an die Staubbeutel der großen gelben Blüten heranzukommen. Die Drohnen dieser Bienen machen sich nichts aus den Paranussblüten, sondern bevorzugen eine bestimmte Orchideenart, deren Duft sie aufnehmen, was wiederum die Weibchen anlockt. Ohne die Orchideenart gäbe es also keine Orchideenbienen und somit keine Paranussbäume.
Die 10 bis 40 hartschaligen Samen (im Idealfall 25) befinden sich in einer rundlichen, ebenfalls hartschaligen Kapselfrucht mit etwa 30 cm Durchmesser und etwa 3 kg Gewicht.
Auch Tiere haben mit dem Öffnen Schwierigkeiten. Es heißt, dass Agutis die einzigen Tiere sind, die mit ihrem starken Gebiss die harten Kapselfrüchte der Paranuss öffnen können (daneben ist nur von den Kapuzinieraffen bekannt, dass sie die Kapsel zum Öffnen auf einen Stein schlagen). Da die Agutis die nicht verzehrten Reste nagertypisch vergraben, tragen diese Nagetiere entscheidend zu Verbreitung und Erhalt der Paranussbestände bei.
D.h. das die Paranuss nicht aus Pflanzungen, sondern komplett aus Wildsammlungen kommt(dennoch findet sich manchmal der irreführende Hinweis „aus kontrolliert biologischem Anbau“). Ein industrieller Anbau ist nicht moeglich, durch Rodung des Regenwaldes sind die o.g. Tiere und somit auch der Paranussbaum stark bedroht. Manchmal laesst sich die Natur einfach nicht ueberlisten.

Wir hoffen, dass Euch die Paranuesse in der Vorweihnachtszeit nun besonders gut schmecken!!!

2 Kommentare:

Christian Richter hat gesagt…

Hallo Axel, dieser Blog ist ja echt eine super Sache. Nun weis ich, wie gut es Dir geht und kann gleich noch ein bisschen mitreisen. Ich werd´mir nun immer wieder mal den Blog ansehen, werde nicht müde weiter soviele schöne Bilder. Liebe Grüsse aus Kornwestheim an Dich, Deine Freundin (die Du ja nie zum Aikido mitgebracht hast) und alle die nett zu Euch von Deinem Trainigspartner Christian.

gege hat gesagt…

Hey zusammen, wir verfolgen eure Reise mit viel Neid. Der Blog ist super und die ganze Familie und die Kumpels auf dem Sportplatz sind stets auf dem Laufenden. Die Teilung des Sportplatzes (wie bei den Schilfinseln) funktioniert leider nicht. Da hat der Eine oder Andere mächtig Glück. Grüße aus Stammheim von Gege mit Familie.