Die naechsten Tage haben wir dann im Westland Nationalpark verbracht, um wandern zu gehen und uns die beiden Gletscher "Franz-Josef" und "Fox" anzuschauen. Man sieht es auf den Bildern nicht, aber wir hatten an 4 von fast 6 Tagen Regen, was unsere Wanderplaene etwas durcheinander gebracht hat. Tatsaechlich regnet es hier 240 Tage im Jahr!!! Naja, das ist Natur
und wir haben das Beste draus gemacht!!!
Das besondere an diesen Gletschern ist, dass sie weltweit die einzigen sind, die auf so niedriger Hoehe fast direkt am Meer liegen. Das Klima ist sehr mild/warm und sie sind von Regenwald umgeben. Mal wieder ein einzigartiges Naturerlebnis :O)
Der Franz-Josef-Gletscher wurde 1865 von dem Deutschen Entdecker Julius von Haast nach Franz Josef I. von Österreich benannt. Wie sein südlicher Nachbar, der Fox-Gletscher, wird er aus den Neuseeländischen Alpen gespeist.
Der Gletscher war vor etwa 150.000 Jahren so groß, dass er den Mount Cook und die umliegenden Berge komplett mit einschloss. Das mehrmalige Schmelzen und Wiederanwachsen des Gletschers hatte zur Folge, dass sich im Tal in Richtung Meer mehrere Hügelketten gebildet haben, die aus dem Moränengestein, welches der Gletscher vor sich hergeschoben hat, gebildet wurden. Der Franz-Josef-Gletscher gilt als ein warmer Gletscher und fließt pro Tag etwa einen halben Meter. Ein über dem Gletscher abgestürztes Flugzeug wurde deswegen bereits nach vergleichsweise kurzen sieben Jahren wieder vom Eis freigegeben. Die hohe Fließgeschwindigkeit ergibt sich auch durch das relativ warme Gestein und das viele Wasser, welches über Wasserfälle rechts und links des Eises unter den Gletscher fließt und so als eine Art Gleitmittel dient.
Entstanden ist der Gletscher aufgrund der besonderen Lage der tektonischen Platten, auf denen sich Mount Cook und seine umliegenden Berge befinden. An der Westküste von Neuseeland treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander und haben so ein sehr hohes Bergmassiv direkt an der Küste geformt. Die Nährzone des Franz-Josef-Gletschers befindet sich auf 3.300 m Höhe und er fließt dann über einen Bergkamm nach zwei Seiten ab, wobei nur eine der beiden Gletscherzungen von der Küste aus sichtbar ist. Die große Menge an Niederschlag ergibt sich aus der Tatsache, dass warme und feuchte Luft über die Tasmanische See herangeführt wird und an dem hohen Massiv stark abkühlt und ausregnet. Dadurch kommt es auf der Westseite der Südinsel Neuseelands zu etwa zehnmal mehr Niederschlag als an der Ostküste.
Zur Zeit wächst der Gletscher wieder und verlängert seine Zunge um etwa 80 m pro Jahr (Stand 2007). Das zeigt, dass die lokalen Auswirkungen des Klimawandels doch sehr unterschiedlich sind und Gletscher als "globale" Indikatoren eher ungeeignet erscheinen. Ebenso wie der Fox-Gletscher war auch der Franz-Josef-Gletscher einmal so groß, dass er direkt ins Meer muendete. Auch heute ist er noch gemeinsam mit dem Fox-Gletscher der niedrigste Gletscher über Meereshöhe (ca. 200 Meter).
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