Feliz Navidad - Froehliche Weihnachten
Jetzt ist es soweit....das erste Weihnachten ohne Familie und Freunde....
Wir freuen uns sehr auf unser bevorstehendes 2woechiges Trekking in Patagonien, und dennoch haben sich in den letzten Tagen die Gedanken an die Lieben in der Heimat gehaeuft.
Advent, Weihnachtsmarkt, Vanillekipferl und Heidesandplaetzchen von Muttern, Weihnachtsshopping, Gluehwein, Feste und Feiern.....usw. Schliesslich gibt es kein anderes Ritual, ausser vielleicht der Geburtstag- das in unserem Leben soviel Bestaendigkeit hat, und nun werden wir nahezu am suedlichsten Punkt der Erde das Fest verbringen. Traurig? Nein, das sind wir nicht! Wir haben uns und sind gluecklich, dass wir diese Chance bekommen und beim Schopf gepackt haben und dankbar, dass wir so feste Wurzeln haben. Ein gutes Gefuehl!!!!
Jetzt ist es an der Zeit Euch allen wunderschoenes Weihnachtsfest, schoene Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wuenschen.
Lasst es Euch einfach gut gehen und passt auf Euch auf!
Wir denken an Euch und senden Euch unsere besten Wuensche ........... lasst es ordentlich krachen :O)))))))))
Hilke und Axel
Freitag, 19. Dezember 2008
15.-20.12.2008 - Mendoza
16 Busstunden in Richtung Sueden liegt Mendoza, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Bestimmt eine der schoensten Ecken in Argentinien.
Erstmal mussten wir uns wieder ein wenig an eine Grosstadt (1,6 Mio Einwohner) gewoehnen, aber die Stadt macht es einem leicht. Wir haben noch nie so eine gruene Grossstadt gesehen. Ueberall -und das muss mann woertlich nehmen- sind Baeume Gruenflaechen und Parks. Das ist auch wirklich noetig, denn hier sind im Moment schon ueber 35 Grad, obwohl sich der Fruehling gerade erst verabschiedet.
Wir haben uns entschlossen die Stadt und die Umgbung mit dem Fahrrad zu erkunden. So sind wir auch mit dem Fahrrad durch die Weinanbaugebiete gefahren und haben mal wieder ein bisschen ueber Wein gelernt .... und natuerlich auch verkostet :O)
Da Mendoza die groesste und wichtigste Weinbauregion ist, lohnt es sich mal wieder etwas INPUT zu liefern:
Mendoza ist die wichtigste und mit 144.000 Hektar Rebfläche auch weitaus größte Weinbau-Region Argentiniens. Rund 75% des argentinischen Weines wird hier produziert. Sie liegt im äußersten Westen des Landes am Fuße der Anden und erstreckt sich von Lavalle im Norden 300 Kilometer lang bis San Rafael im Süden. Es herrscht kontinentales Klima mit klaren Jahreszeiten, mildem und trockenem Klima und mittlerer Luftfeuchtigkeit vor. Die Böden bestehen großteils aus steinigem Untergrund mit einer kalkreichen Oberschicht aus Sand, Ton oder Lehm. Dies zusammen schafft hervorragende Bedingungen für einen Qualitäts-Weinbau. Die Weinberge liegen in 500 bis 1.200 Meter Seehöhe.
Rund die Hälfte der Rebfläche ist mit den einheimischen Sorten Cereza, Criolla Grande und Criolla Chica bestockt. Davon werden die für den Massenkonsum bestimmten hellroten oder weißen Tafelweine (Vino de Mesa), RTK (Traubenmost-Konzentrat) und auch Tafeltrauben produziert.
Die andere Hälfte belegen zu gleichen Teilen rote und weiße Qualitätswein-Rebsorten. Die häufigsten roten sind Malbec (die wichtigste argentinische Qualitätsrebe), Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Pinot Noir, Barbera, Sangiovese, Tempranilla und Bonarda.
Bei den weißen Rebsorten herrschen Chenin Blanc, Torrontes Riojano, Ugni Blanc, Sémillon, Tocai Friulano, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc, Moscato Blanco und Pedro FGiminez vor.
Eine speziell argentinische Besonderheit sind die teilweise uralten Rebstöcke, nicht wenige Weingärten sind mit bis zu hundert Jahre alten Reben bepflanzt.
Empfehlung: Malbec (Rose und Rot :O)))
Erstmal mussten wir uns wieder ein wenig an eine Grosstadt (1,6 Mio Einwohner) gewoehnen, aber die Stadt macht es einem leicht. Wir haben noch nie so eine gruene Grossstadt gesehen. Ueberall -und das muss mann woertlich nehmen- sind Baeume Gruenflaechen und Parks. Das ist auch wirklich noetig, denn hier sind im Moment schon ueber 35 Grad, obwohl sich der Fruehling gerade erst verabschiedet.
Wir haben uns entschlossen die Stadt und die Umgbung mit dem Fahrrad zu erkunden. So sind wir auch mit dem Fahrrad durch die Weinanbaugebiete gefahren und haben mal wieder ein bisschen ueber Wein gelernt .... und natuerlich auch verkostet :O)
Da Mendoza die groesste und wichtigste Weinbauregion ist, lohnt es sich mal wieder etwas INPUT zu liefern:
Mendoza ist die wichtigste und mit 144.000 Hektar Rebfläche auch weitaus größte Weinbau-Region Argentiniens. Rund 75% des argentinischen Weines wird hier produziert. Sie liegt im äußersten Westen des Landes am Fuße der Anden und erstreckt sich von Lavalle im Norden 300 Kilometer lang bis San Rafael im Süden. Es herrscht kontinentales Klima mit klaren Jahreszeiten, mildem und trockenem Klima und mittlerer Luftfeuchtigkeit vor. Die Böden bestehen großteils aus steinigem Untergrund mit einer kalkreichen Oberschicht aus Sand, Ton oder Lehm. Dies zusammen schafft hervorragende Bedingungen für einen Qualitäts-Weinbau. Die Weinberge liegen in 500 bis 1.200 Meter Seehöhe.
Rund die Hälfte der Rebfläche ist mit den einheimischen Sorten Cereza, Criolla Grande und Criolla Chica bestockt. Davon werden die für den Massenkonsum bestimmten hellroten oder weißen Tafelweine (Vino de Mesa), RTK (Traubenmost-Konzentrat) und auch Tafeltrauben produziert.
Die andere Hälfte belegen zu gleichen Teilen rote und weiße Qualitätswein-Rebsorten. Die häufigsten roten sind Malbec (die wichtigste argentinische Qualitätsrebe), Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Pinot Noir, Barbera, Sangiovese, Tempranilla und Bonarda.
Bei den weißen Rebsorten herrschen Chenin Blanc, Torrontes Riojano, Ugni Blanc, Sémillon, Tocai Friulano, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc, Moscato Blanco und Pedro FGiminez vor.
Eine speziell argentinische Besonderheit sind die teilweise uralten Rebstöcke, nicht wenige Weingärten sind mit bis zu hundert Jahre alten Reben bepflanzt.
Empfehlung: Malbec (Rose und Rot :O)))
Sonntag, 14. Dezember 2008
Argentinien - 10.-14.12.2008 - Salta
Hallo Argentinien, da sind wir wieder!
Unser erster Halt entlang der beruehmten "Ruta 40" ist die Stadt Salta.
(Unser Mietwagen.... heiss, gell:O)
Die Die Ruta Nacional 40 ist die längste Nationalstraße Argentiniens, eine der berühmtesten Fernstraßen auf dem amerikankischen Kontinent und auch bekannt als die Panamericana Argentiniens. Sie durchquert den gesamten Westen Argentiniens (mit der Ausnahme der Insel Feuerland) von Süd nach Nord.
Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Argentiniens und liegt an den Ausläufern der Anden.
Die Stadt ist berühmt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur in der Altstadt und durch eine prächtige Umgebung welches Salta zu einer der schönsten Städte Argentiniens macht. Die Stadt hat heute etwa 460.000 Einwohner und ist somit die achtgrößte Stadt Argentiniens.
Bekannt ist die Region um Salta fuer die bunten Berge (Ablagerung verschiedenster Mineralien), Ihren Wein, der durch die Hoehenlage besonders ist, und natuerlich fuer gutes Rindfleisch .... yumi, yumi!
Ihr werdet uns sicher zustimmen, wenn ihr diese Bilder seht.....
(Unser Mietwagen.... heiss, gell:O)
Die Die Ruta Nacional 40 ist die längste Nationalstraße Argentiniens, eine der berühmtesten Fernstraßen auf dem amerikankischen Kontinent und auch bekannt als die Panamericana Argentiniens. Sie durchquert den gesamten Westen Argentiniens (mit der Ausnahme der Insel Feuerland) von Süd nach Nord.
Die Stadt ist berühmt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur in der Altstadt und durch eine prächtige Umgebung welches Salta zu einer der schönsten Städte Argentiniens macht. Die Stadt hat heute etwa 460.000 Einwohner und ist somit die achtgrößte Stadt Argentiniens.
Hier haben wir auch ueberraschender Weise viele Kondore von nahmen gesehen!!! Einfach Wahnsinn, wie so ein riesiges Tier ( mit ueber 3 Metern Spannweite) fliegen kann.
Freitag, 12. Dezember 2008
Salar Uyuni ...... und die Stadt ohne Strom
07.-09.12.2008
Auf gehts zu einer dreitaegigen Tour durch die Salzwueste. Mit 4 anderen Leuten und einem 4WD - Jeep haben wir uns auf den Weg gemacht, auf der ueber 500km langen Strecke die Highlights zu bestauenen. Aber zunaechst wie immer....
Input:
Der vor c.a. 40.000 Jahren entstandene "Salar de Uyuni" ist mit 12.000 km² der größte Salzsee der Welt und liegt auf einer Höhe von 3.653 m des Altiplano. Mit gleißender Helligkeit am Tage und bitterkalten Nächten ähnelt er zwar einem steinhart gefrorenen See, doch was da unter den Füßen knirscht sind keine Eiskristalle, sondern grobe Salzkristalle.
Der Salzreichtum des Salar de Uyuni wird auf ungefähr 10 Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte Boliviens transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Zusammen mit den weiter südlich gelegenen Lagunen ist der See ein wichtiger Lebensraum für die südamerikanischen Flamingos.
Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 m mächtige Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.
Incahuasi ("Haus des Inca") oder -auch bekannt als Isla de Pescador- ist die bekannteste Insel im Salar de Uyuni. Sie ist von vielen bis ca. 20 m hohen Säulenkakteen bewachsen (teilweise mehr als 1200 Jahre alt).
Der Salzreichtum des Salar de Uyuni wird auf ungefähr 10 Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte Boliviens transportiert. Darüber hinaus gilt der See als eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Zusammen mit den weiter südlich gelegenen Lagunen ist der See ein wichtiger Lebensraum für die südamerikanischen Flamingos.
Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 m mächtige Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.
Incahuasi ("Haus des Inca") oder -auch bekannt als Isla de Pescador- ist die bekannteste Insel im Salar de Uyuni. Sie ist von vielen bis ca. 20 m hohen Säulenkakteen bewachsen (teilweise mehr als 1200 Jahre alt).
In der ersten Nacht haben wir in einem Salzhotel uebernachtet. Die Luft, die Haut, die Haare....alles scheint mit einem leichten Salzfilm belegt zu sein. Man braucht auf jeden Fall keine Angst zu haben, dass einem das "Salz in der Suppe" fehlt.
Am zweiten Tag haben wir die Laguna Colorada und die Laguna Verde besucht. Die markanten gruenen, roten, blauen und gelben Faerbungen des Wassers entsteht durch Mineralien und Mirkoorganismen und die Farben aendern sich je nach Lichteinfall. Die Laguna Verde (gruene Lagune) verdankt ihere Faerbung z.B. Arsen und Magnesium.
Umrandet ist das Gebiet von unzaehlbaren Vulkanen, von denen es in der Region noch 3 aktive
gibt. Begleiterscheinungen der Vulkanlandschaft sind Geysiere und heisse Quellen, in denen man seine strapazierten Muskeln entspannen kann. Wir hatten uns extra ein Bier mitgbracht, um auf 5.000m Hoehe eines im heissen Wasser zu trinken, allerdings wussten wir da noch nicht, dass wir an diesem Tag um 04:00 Uhr aufstehen wuerden und bereits um 06:30 Uhr im heissen Wasser sitzten. Dieser Frueh-/bzw. Nachtshoppen haben wir also ausfallen lassen und haben "nur" zum Sonnenaufgang gebadet.
Es leben hier Lamas, Alpacas, Vicunas, Chinchillas, und tausende von Flamingos, die wir alles "live" sehen konnten :O)
Zurueck in Uyuni, erfuhren wir, dass die "Stadt" seit unserer Abreise ohne Strom war. Es war saukalt und stockdunkel und unsere Hoffnungen auf eine warme Dusche, nach 3 Tagen ohne Elektrizitaet und Wasser , war dahin. Zumindet konnten wir ein warmes Essen -dank Gas- bekommen. Total pleite standen wir vor einem weiteren Problem, da natuerlich auch der einzige Geldautomaut im Ort ohne Strom nicht funktionierte und wir noch an diesem Abend den Zug zur argentinischen Grenze erwischen wollten. Also mussten wir an unsere Dollar-Reserve, die wir !!!GOTT SEI DANK!!! dabei haben.
Dank Axels unermuedlichen Einsatzes und eines perfekten Timings konnten wir am Ende des Tages doch noch heiss duschen (natuerlich nur gegen Bares) und der Geldautomat hat fuer ungefaehr 2.34 Minuten funktioniert. Auch die Abfertigung am stockfinsteren Bahnhof hat erstaunlich gut funktioniert und so kann man sagen: Ende gut alles gut!
Erkenntnis des Tages:
Man muss auf alles vorbereitet sein!
Nichts ist selbstverstaendlich!
Damit sagen wir Boliven "Adios" und melden uns wieder aus Argentinen..........
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Der Berg ruft - Huayana Potosi 6.088m
01.12.-02.12.2008 Cordillera Real
Gegen 12:30 Uhr sind wir dann aufgestanden und haben nach den Fruehstueck mit Hilfe unseres Bergfuehrers das Equipment angelegt, bzw. verstaut. Ausgestattet mit Stirnlampe, Thermokleidung, Steigeisen, Eisaxt usw. gings dann wirklich los. Schwarze Nacht, ein Schneesturm, der Gletscher und wir.
Was sollen wir sagen.........das war zuviel fuer uns! Bereits nach quaelenden 200 Hoehenmetern (steil den Gletscher hinauf) haben wir kapituliert und sind umgekehrt.
Am Montag Morgen ging unsere Expedition -nach mehreren Treffen, Sicherheitsbesprechungen, Ausruestungsanprobe usw.- mit unserem Bergfuehrer "Eulogio" los. Wir fuhren von La Paz c.a. 1,5 Stunden ueber Schotterpisten zum Basislager auf 4.600m.
Von dort aus ging der "Weg" steil Bergauf durch schwieriges Gelaende. Eine echte physische und psychische Herausforderung in dieser Hoehe!!! Angekommen im Highcamp auf 5.200 m (!!!!!) wurden wir durch eine gigantische Aussicht ueber die Cordillera Real und die Hausgletscher belohnt.
Allerdings zeigte sich auch unser Weg fuer die kommende Nacht, und erste Zweifel machten sich bei uns breit, ob wir das wirklich koennen und wollen! Nach einem kuren Abendbrot hiess es dann um 18:00 Uhr "Nachtruhe", denn der kommende Aufstieg sollte bereits um 01:30 Uhr in der Nacht beginnen. Doch der mangelnde Sauerstoff und die Aufregung hat uns nicht wirklich schafen lassen.
Gegen 12:30 Uhr sind wir dann aufgestanden und haben nach den Fruehstueck mit Hilfe unseres Bergfuehrers das Equipment angelegt, bzw. verstaut. Ausgestattet mit Stirnlampe, Thermokleidung, Steigeisen, Eisaxt usw. gings dann wirklich los. Schwarze Nacht, ein Schneesturm, der Gletscher und wir.
Was sollen wir sagen.........das war zuviel fuer uns! Bereits nach quaelenden 200 Hoehenmetern (steil den Gletscher hinauf) haben wir kapituliert und sind umgekehrt.
Die Erkenntnis:
Wir sind keine Bergsteiger sondern Wanderer!
Mitten in der Nacht in einem Schneesturm den Koerper bis an die Grenze zu treiben ist kein Naturerlebnis wie wir es verstehen.
Die Ankunft im Highcamp und auf die Bewaeltigung des Gletschers bis auf 5.400m sind unser sporliches Glanzstueck, denn schliesslich waren wir aus eigener Kraft hoeher als jeder Berg Europas. Noch nie vorher hat sich ein Scheitern wie ein Gewinn angefuehlt!!!
Wir waren dann gegen 04:00 Uhr morgens zurueck im Camp und haben uns noch ein paar Stunden -bis zum Sonnenaufgang- ausgeruht und dann das Bergpanorama und die Sonne genossen, bevor wir uns an den 1.5stuendigen Abstieg gemacht haben.
Titicacasee II - Copacabana (Bolivien)
24.-28.11.2008
Die bolivianische Seite des Titicacasee ist auch einfach toll und vor allem anders als in Peru. Es ist etwas erschlossener und der See hat einen richtig langen Strand.
Wir haben ein tolles Hostel (gefuehrt von einem Deutschen) gefunden.
Ein richtiger Kuenstler, der alles sehr origninell und individuell gestaltet hat. Das und die tolle Lage mit Ausblick auf den See hat es uns leicht gemacht uns sehr wohl zu fuehlen!
Von hier aus kann man - wenn man auf ueber 3.800 m die Luft hat - tolle Ausfluege und Wanderungen machen. Wir haben unter Anderem die Isla del Sol besucht.
In der Mythologie der Inka soll der Sonnengott "Inti" seine Kinder, den ersten Inka Manco Capac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Dieser Felsen hat (mit genügend Fantasie betrachtet) die Form des Kopfes einer Wildkatze Puma=Titi).
Auf unserem Weg von Copacabana nach La Paz mussten wir mit samt Bus ueber den See setzten. Kurzzeitig haben wir echt um unsere Sachen gebangt, aber es ging zum Glueck alles gut ;O)
Mittwoch, 3. Dezember 2008
Der Ball rollt um die Welt....der ganz normale Wahnsinn
Es ist Sonntag der 23. November 2008 in Sorata (Bolivien).
Eine schrilleTrillerpfeife ertönt in meinem Ohr..... ES IST FUSSBALLZEIT!!!!
Wie anscheinend überall auf der ganzen Welt wird am Sonntag Nachmittag gegen15:00 Uhr zum Anstoß gepfiffen. Ich hatte das Glück, dass Hilke wirklich unbewusst gegenüber vom Sportplatz gebucht hatte. Also, ich raus aus der Hängematte und rüber zum Sportplatz. Es spielen Estudiante Sorata gegen eine mir unbekannte Mannschaft. Auf den Trikots stand Arsenal London (selbstgemacht). Die Ränge sind gut besucht. So wie jeden Sonntag sagte man mir, da Fußball der einzige Sport ist, der hier betrieben wird, und das hier der einzige Platz existiert, auf dem man spielen kann. Platz? Na ja, ich glaube, dass keiner von uns jemalsauf so einem Acker gespielt hat. Kein Feld und keine Straße in Deutschland ist so uneben und hat so viele Stolperfallen wie dieser Platz. Es gibt zwar eine Tribüne, die ist aber in der prallen Sonne. Und der Radioreporter - ja ihr lest richtig, das Spiel wird im Radio übertragen- wird durch einen Sonnenschirm geschützt. Das restliche Publikum sitzt auf einem Hügel imSchatten von großen Eukalyptusbäumen. Sonnenschutz in Form von Sonnencremekennt man hier nicht, wenn man es anbietet setzen die Einheimischen zumTrinken an und ein gellender Schrei ertönt aus meiner Kehle. Zurück zum Spiel. Ein Schiri musste noch schnell gefunden werden. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, eine falsche Entscheidung und ich würde gesteinigt. Eine Person im Publikum mit orangefarbenem Trikot mit der Nummer 6 wurde auserkoren das Spiel zu leiten.
Es geht los!
Wirklich erstaunlich, wie technisch versiert und flink auf den Beinen die Jungs sind, und das auf 2700 Meter Höhe und auf diesem Acker. Flachpassspiel ist hier nicht möglich, aufgrund der Schlaglöcher und anderen Hindernisse, die auf dem Platz liegen (Flaschen, Tüten, Hunde, Hühner und noch mehr). Das erste Tor fällt nacheinem toll vorgetragenen Konter der Gäste aus „London“. Der heimischeTorhüter hat allerdings auch dazu beigetragen, da er eine Flanke von linksnur abklatschen konnte und der gegnerische Stürmer nur eindrücken brauchte. Das Spiel war wirklich für diese Gegebenheiten nicht schlecht. Sehr schnell und mit Torchancen auf beiden Seiten. Dennoch fiel der Ausgleich für Soratasehr überraschend. Ein missglückter Seitenwechsel vom Mittelfeldstrategen aus Sorata wurde zu einem strammen Flachpass in die gegnerische Hälfte. Aufgrund der bereits erwähnten Hindernisse, konnte der Ball nicht aus derGefahrenzone geschlagen werden und fiel dem heimischen Stürmer vor die Füße, der nur noch am Tormann vorbeischieben brauchte. 1:1. Anstoß für „London“. Für mich etwas überraschend wurde der Ball direkt auf das Tor der Gastgebergedroschen und klatschte auf die Latte. Der ca. 1,60 m große Tormann aus Sorata hatte keine Chance. Mir fällt meine Flasche Wasser aus derHand. Die Eingeborenen lachen mich aus.
Es ist Halbzeit. Ich renne schnell in unser Hostel und dusche. Es sind gefühlte 30 Grad und es ist sehr staubig. Als ich zurückkomme läuft das Spiel bereits wieder und anscheinend hat Sorata den Führungstreffer erzielt. Der Radioreporter ist immer noch sehr aufgeregt und kommentiert das Spiel wie es sich für einen Südamerikaner gehört. Ich kann nicht sagen, wie lange das Spiel bereits inder 2. Halbzeit läuft, aber es macht sich doch bereits ziemliche Unruhebemerkbar. Sorata gerät immer mehr unter Druck. Ein direkt ausgeführter Eckball knallt an den Pfosten des heimischen Torhüters. Mit einer Glanztatwird ein schnell vorgetragener Konter wieder zunichte gemacht und auch derNachschuss wurde bravourös gehalten. Sorata kann sich jetzt bei seinem Torhüter bedanken, dass der Ausgleich noch nicht gefallen ist. In der 85. Minute ist es dann soweit. Ein Spiegelbild des 1:0 führt zum Ausgleich derGäste. 2:2. Auch jetzt wird der Ball vom Anstoß direkt auf das Torgezimmert. Wieder Latte, ich verschlucke mich und muss fast bis zum Ende des Spiels husten. Wahnsinn. Schlusspfiff.
Das Spiel endet 2:2 – etwas glücklich für Sorata.
Besondere Vorkommnisse:
1. Ein Stein wurde dem Spielführer von Sorata aus der gegnerischen Fankurve an den Kopf geworfen. Der Spieler konnte aber weitermachen.
2. Rudelbildung nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung (sämtliche Betreuer und Auswechselspieler stürmendas Feld). Nach 2 Minuten war aber alles wieder o.k.
3. Einem Hund, der aufdem Spielfeld lag, wurde aus Versehen auf den Schwanz getreten. JaulenderAbgang des Hundes, aber ohne bleibende Schäden.
Das war es. Ein wirklich toller Sonntag Nachmittag, habe mich fast wie zu Hause gefühlt, da auch das Publikum kaum anders ist als bei uns. Auch alte Männer mit Hut – stehen an der Außenlinie und wissen alles besser.
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